Nigerianischer Politiker des modernen Sklavenhandels beschuldigt
Der Nigerianer Ike Ekweremadu wird in Grossbritannien des modernen Sklavenhandels beschuldigt. Er bot einem armen Jungen 2700 Franken für dessen Niere.
Das Wichtigste in Kürze
- Ike Ekweremadu muss sich in Grossbritannien vor Gericht verantworten.
- Der reiche nigerianische Politiker soll modernen Sklavenhandel betrieben haben.
- Er habe einem armen Strassenhändler für dessen Niere 2700 Franken angeboten.
Ike Ekweremadu, seiner Frau Beatrice und seiner 25-jährigen Tochter wird in Grossbritannien moderner Sklavenhandel vorgeworfen. Zusammen mit einem Arzt soll der nigerianische Politiker einen armen Strassenhändler aus Nigeria nach London gebracht haben. Dem 21-Jährigen wurden für seine Niere zirka 2700 Franken und ein besseres Leben in Grossbritannien versprochen.
#Nigerian Senator on trial in #London in #organ #trafficking case
— Noel Bachmann (@Bachman2012) February 1, 2023
Nigeria's former deputy senate president, Ike Ekweremadu, and his wife are accused of taking a 21-year-old man to the UK from Nigeria to have his kidney removed and transplanted to their daughter. 1/3 pic.twitter.com/VHgNQdlgRk
Die Niere war für Ekweremadus Tochter Sonia geplant. Diese leidet an einer Nierenkrankheit, welche mit einer Transplantation geheilt werden könnte.
Wie Staatsanwalt Hugh Davis vor dem Gericht erklärt, ist es illegal, jemanden für eine Nieren-Spende zu bezahlen. «Eine Bezahlung birgt die Gefahr, dass für die Spenden die Ärmsten unserer Gesellschaft ausgenutzt werden», so Davis.
Strassenhändler wusste lange nichts von der geplanten Transplantation
Der 21-jährige Junge soll bis zu einem ersten Termin in einem Spital in Grossbritannien nichts von der Transplantation gewusst haben. Das erklärt der Staatsanwalt weiter.
Um den Jungen überhaupt nach Grossbritannien bringen zu können, war ein ausgeklügelter Plan notwendig, wie BBC berichtet. Dem 21-Jährigen wurden neue Kleider gekauft und Fotos gemacht, um eine falsche Hintergrundgeschichte zu erschaffen. Der Plan beinhaltete auch detaillierte Lügen, welche eine familiäre Beziehung zwischen dem Spender und Sonia vortäuschten.