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Niederländische Regierung bittet um Entschuldigung für Sklavenhandel

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Niederlande,

Die niederländische Regierung hat fast 150 Jahre nach dem offiziellen Ende des Sklavenhandels in den früheren Kolonien des Landes für die «Verbrechen gegen die Menschlichkeit» Abbitte geleistet.

Mark Rutte
Mark Rutte - ANP/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Etwa 600.000 Menschen aus Afrika nach Südamerika und in die Karibik verschifft.

«Im Namen der Regierung bitte ich um Entschuldigung für das Handeln des niederländischen Staates in der Vergangenheit», sagte Ministerpräsident Mark Rutte am Montag in Den Haag. «Wir (...) können Sklaverei nur als Verbrechen gegen die Menschlichkeit bezeichnen und scharf verurteilen», fügte er hinzu.

Im Publikum kam es zu emotionalen Szenen, mehrere Menschen umarmten sich. Laut Umfragen befürworteten 38 Prozent der Niederländer eine offizielle Abbitte. Es hatte allerdings auch Kritik gegeben, unter anderem, weil manche eine solche Zeremonie lieber exakt am 150. Jahrestag der Abschaffung des Sklavenhandels am 1. Juli 2023 gesehen hätten. Die Regierung machte deutlich, dass es dann einen weiteren Festakt geben werden.

Mehrere Regierungsmitglieder waren zum Zeitpunkt der Rede von Rutte in sieben ehemaligen Kolonien, um dort mit den Bewohnern über die Folgen des Sklavenhandels zu sprechen, unter anderem auf den Inseln Aruba und Curaçao, die als autonome Länder zum Königreich der Niederlande gehören.

Während des 16. und 17. Jahrhunderts liessen niederländische Sklavenhändler etwa 600.000 Menschen aus Afrika nach Südamerika und in die Karibik verschiffen. Die Niederlande zählten im 17. Jahrhundert zu den bedeutendsten Kolonialmächten. In jüngster Zeit wächst das Bewusstsein dafür, dass der Reichtum der niederländischen Städte und Museen auf der Kolonialgeschichte des Landes fusst. Amsterdam, Rotterdam und andere Städte haben bereits offiziell für die Verbrechen des Sklavenhandels um Verzeihung gebeten.

Rutte hatte eine offizielle Bitte um Entschuldigung lange abgelehnt. Er begründete das damit, dass die Zeit lange zurückliege und er ausserdem keine Spannungen mit den Rechtsextremen anheizen wolle.

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