Nordstream-Anschlag: Neue Spur führt in die Ukraine
Noch immer wird gerätselt, wer hinter dem Nordstream-Anschlg steckt. Nun führen neue Spuren in die Ukraine.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Bericht liefert neue Erkenntnisse zum Nordstream-Anschlag.
- Die Ukraine steht unter Verdacht.
- Eine «False Flag»-Operation wird aber ebenfalls noch immer nicht ausgeschlossen.
Bereits seit Monaten wird über den Anschlag auf die Nordstream-Pipelines in der Ostsee vor der deutschen Küste diskutiert. Nun liefert ein Medien-Kollektiv neue Erkenntnisse. Diese zeigen auf die Ukraine.
Nordstream-Pipelines: Segelyacht «Andromeda» im Fokus
Nach Recherchen von WDR, NDR und der «Süddeutsche Zeitung» rückt die Segelyacht «Andromeda» erneut in den Fokus der Ermittlungen der Bundesgeneralanwaltschaft.
Demnach sollen mehrere Personen im Herbst vergangenen Jahres mit dem besagten Schiff von Rostock aus in See gestochen sein. Das Ziel: die Pipelines.
An Bord sollen sich mehrere Personen mit Verbindungen zum Ukraine-Militär befunden haben. Unter anderem eine Person aus der Nähe von Kiew.
Der 20-jährige Tatverdächtige soll einst als Infanterist für die ukrainische Armee gearbeitet haben. Weiteren Hinweisen zufolge führen die Ermittlungen im Fall der Segelyacht «Andromeda» zu einer polnischen Firma (Reisebüro). Diese soll das Schiff gemietet haben.
Gemäss offiziellen Dokumenten wird eine Frau als «Präsidentin» dieser Firma genannt. Sie soll jedoch laut Recherche-Gruppe in der Ukraine ansässig sein.
Briefkastenfirma mit 2,8 Millionen Umsatz
Den Ermittlungskreisen zufolge handelt es sich bei der Firma um eine Briefkastenfirma. Und bei der angeblichen «Präsidentin» um eine Strohfrau. Sie verfügt angeblich keinerlei Kenntnis über die tatsächlichen Aktivitäten des Unternehmens.
Das Reisebüro verfügt über keine Webseite und verzeichnete über Jahre hinweg keine nennenswerten Umsätze. Allerdings erfolgte im Jahr 2020 eine plötzliche Umsatzsteigerung auf 2,8 Millionen Euro, für die bisher keine plausible Erklärung vorliegt.
Obwohl die Präsidentin der Firma ihre Position telefonisch bestätigte, blieben weitere Fragen unbeantwortet. Die entscheidende Frage lautet also: woher stammen die 2,8 Millionen Euro? Und wer steckt wirklich hinter der dubiosen Firma.
«False Flag»-Aktion von Russland?
Die Recherchegruppe schliesst ebenfalls die Möglichkeit einer sogenannten «False Flag»-Aktion weiterhin nicht auf. Russische Schiffe wurden demnach unmittelbar vor dem Anschlag in der Nähe der Explosion gesichtet.
So bringt die «Tagesschau» auch eine absichtlich gelegte Fährte der Russen ins Spiel, eine sogenannte «False Flag»-Operation. Russland könnte demnach der Ukraine die Schuld in die Schuhe schieben. Eine nicht unübliche Form der Kriegsführung, aber dennoch noch unbelegt.
So schreibt die Tagesschau: «Die Ermittlungsschritte, die von der Segeljacht in die Ukraine führen, sind politischer Sprengstoff.»
Noch immer sei unklar: «Könnte es sich tatsächlich um eine Racheaktion für den durch Russland gestarteten Angriffskrieg handeln? Oder verfolgen die Ermittler von anderen absichtlich gelegte Spuren – ist es also eine sogenannte «False-Flag-Operation»?