Orkan «Emir»: Sturmtief fegt über Deutschland

Gerrit Fredrich
Gerrit Fredrich

Deutschland,

Nachdem der Orkan «Emir» in Frankreich wüstete, hat er am Donnerstagmorgen Deutschland erreicht. Eine offizielle Unwetterwarnung bleibt bisher aus.

Orkan Emir
Die Freiwilligen Feuerwehr räumt eine rund zehn Meter grosse Birke in Pfingstweide. Orkan «Emir» fegt über Deutschland. (Symbolbild) Foto: Philipp Weitzel/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Donnerstagmorgen hat das Orkantief «Emir» Deutschland erreicht.
  • Der Deutsche Wetterdienst verzichtet bisher auf eine Unwetterwarnung.
  • Klimatologe Dr. Karsten Brandt sieht das als gefährliches Versäumnis.

Das Orkantief «Emir» hat Deutschland erreicht. Am Donnerstagmorgen wurden erste heftige Windböen im Westen des Landes gemeldet. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vor Sturm an der Nordseeküste und Starkwind an Teilen der Ostseeküste.

Auf «Donnerwetter.de» kritisierte Klimatologe Dr. Karsten Brandt den DWD für das Fehlen einer offiziellen Unwetterwarnung trotz gefährlicher Sturmbedingungen zur Hauptverkehrszeit: «Es ist ein gefährliches Versäumnis des Deutschen Wetterdienstes, für die betroffenen Regionen keine amtliche Unwetterwarnung herausgegeben zu haben».

Orkan «Emir»: Sturmschäden und Verkehrsstörungen

In den tiefer gelegenen Gebieten im Westen wurden Spitzenböen von nahezu 100 km/h gemessen. In der Eifel erreichte der Wind fast Orkanstärke mit Windstärken von 11 bis knapp 12.

Wie die «Bild»-Zeitung schreibt, wurden mehrere Polizeieinsätze wegen umgestürzter Bäume aus dem Märkischen Kreis berichtet. Die Polizei warnte vor herumfliegenden Gegenständen und riet auf der Kurznachrichtenplattform X zur Vorsicht: «Seien Sie also heute früh besonders vorsichtig unterwegs.»

Orkan
Pendler müssen Geduld mitbringen. Orkan «Emir» sorgt für Störungen im Zugverkehr. (Symbolbild) Foto: Caroline Seidel - dpa-infocom GmbH

Umgestürzte Bäume störten auch den Zugverkehr in Nordrhein-Westfalen, insbesondere in den Regionen Euskirchen, Remscheid, Mönchengladbach/Viersen und Dorsten. Wetterexperte Brandt warnte vor anhaltenden Sturmbedingungen: «Die gefährliche Sturmlage ist nämlich noch lange nicht vorbei – bis in den Nachmittag hinein sind schwere Sturmböen möglich.»

Der Orkan führte zudem zu Flugausfällen am Flughafen Berlin-Brandenburg. Die niederländische Fluggesellschaft KLM strich alle Flüge von und nach Amsterdam für den Rest des Tages ab dem frühen Nachmittag.

Auswirkungen auf andere Länder

Orkan «Emir» zog auch über Frankreich hinweg und verursachte massive Stromausfälle. Fast 200 Kilometer pro Stunde erreichten die Windgeschwindigkeiten dabei. Über eine Million Menschen waren ohne Strom, darunter 780'000 in der Bretagne, berichtet «Bild».

Auf der Insel Jersey wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 164 Kilometern pro Stunde gemessen. Die Polizei warnte die Bevölkerung eindringlich: «Bitte bleiben Sie drinnen. Es ist sehr gefährlich da draussen.»

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