Österreich stimmt über Rauchverbot in Gaststätten ab
Der Zigarettenqualm in Lokalen bewegt Österreich seit Wochen. Nun können Bürgerinnen und Bürger über ein entsprechendes Rauchverbot abstimmen.
Das Wichtigste in Kürze
- In vielen Ländern ist das Rauchen in Gaststätten bereits verboten.
- Nun soll auch Österreich über ein entsprechendes Verbot abstimmen.
Eine Woche lang können die Österreicherinnen und Österreicher mit ihrer Unterschrift darüber abstimmen, ob das Rauchen in Restaurants und Cafés vollständig verboten werden soll. Am Montag beginnt das Volksbegehren. Es wird von zahlreichen Verbänden, Initiativen und Parteien unterstützt.
Anlass für die Anti-Raucher-Initiative ist die Entscheidung der rechtskonservativen Regierung aus ÖVP und FPÖ, an der bisherigen raucherfreundlichen Regelung festzuhalten.
Damit wurden die ursprünglichen Pläne der Vorgängerregierung aus SPÖ und ÖVP gekippt, aus Gesundheitsgründen wie in vielen europäischen Ländern zum 1. Mai das Rauchen in der Gastronomie ganz zu verbieten.
In Österreich waren die Raucherräume als Übergangsregelung gedacht. Derzeit darf im Nachbarland noch in vom übrigen Gastraum abgetrennten Raucherzonen gepafft werden. Auch in der Schweiz sind Raucherräume in Restaurants unter gewissen Bedingungen erlaubt.
Nicht bindend
Eine Woche lang können die Initiatoren des Totalverbots Unterschriften für das Rauchverbot sammeln. In der Antragsphase wurden bereits mehr als 590'000 Unterschriften gesammelt. Das Volksbegehren ist zwar nicht bindend. Die rechte FPÖ hat sich aber für eine verbindliche Volksabstimmung ausgesprochen, sollten mehr als 900'000 Unterschriften zusammenkommen.
Die Kampagne für das Volksbegehren wurde von der Ärztekammer und der Krebshilfe initiiert und wird inzwischen auch von Krankenkassen und Gewerkschaften unterstützt.
In Österreich rauchen so viele 15-Jährige wie nirgends sonst in der EU. Die Zahl stagniere bei rund 15 Prozent, erläuterte der Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres. 24,3 Prozent der österreichischen Bevölkerung rauchen laut aktuellen OECD-Daten täglich - das ist der dritthöchste Wert in der EU.