Pariser Schüler hält Lehrerin Softair-Pistole an den Kopf
Ein Gymnasiast aus einem Pariser Vorort hat eine Lehrerin mit einer Softair-Pistole bedroht. Die Staatsanwaltschaft leitet ein Ermittlungsverfahren ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein 15-jähriger Gymnasiast bedroht eine Lehrerin mit einer Softair-Pistole.
- Seine Mitschüler filmten seine Tat. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen ihn.
Ein französischer Gymnasiast, der seine Lehrerin mit einer Waffe bedrohte, muss harte Konsequenzen fürchten: Die Staatsanwaltschaft in Créteil bei Paris eröffnete am Sonntagabend ein Ermittlungsverfahren wegen «schwerer Gewalt» gegen den 15-Jährigen. Nach einem Bericht der Zeitung «Le Parisien» drohen ihm nach Jugendstrafrecht 40 Monate Haft. Bei der Waffe handelt es sich nach Angaben der Justiz um eine Softair-Pistole, die bei Geländespielen eingesetzt wird und Verletzungen verursachen kann.
Auf dem von Klassenkameraden des Schülers gefilmten Handyvideo ist zu sehen, wie der Schüler die Pistole auf den Kopf der Lehrerin richtet. Er fordert sie auf, ihn als «anwesend» einzutragen statt als «abwesend». Hinter ihm macht ein Mitschüler abfällige Gesten, in der Klasse ist Gekicher zu hören. Der Vorfall ereignete sich in dem Vorort Créteil am südöstlichen Stadtrand von Paris in dem Gymnasium Édouard Branly, das bisher keinen schlechten Ruf hatte.
Der 15-Jährige gab bei einer ersten Polizeibefragung an, der Überfall auf die Lehrerin sei nur «ein Spass» gewesen. Er habe nicht gewusst, dass er gefilmt werde.
Das in sozialen Netzwerken verbreitete Video sorgte in Frankreich am Wochenende für Empörung bis an die Staatsspitze: Präsident Emmanuel Macron erklärte auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter, er habe das Innen- und Bildungsministerium angewiesen, «alle Massnahmen zu ergreifen, damit die Tat bestraft wird» und sich ein solcher Vorfall an Schulen nicht wiederhole.
Menacer un professeur est inacceptable. J’ai demandé au ministre de l’Éducation nationale et au ministre de l’Intérieur de prendre toutes les mesures pour que ces faits soient punis et définitivement proscrits de nos écoles.
— Emmanuel Macron (@EmmanuelMacron) October 20, 2018