Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche wählt zum Osterfest deutliche Worte – und warnt die Mächtigen, nicht zu Tyrannen zu werden.
Patriarch Kirill Orthodoxes Ostern
Patriarch Kirill am 7. April. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Zum orthodoxen Osterfest hat Patriarch Kirill über Hochmut geredet.
  • Er warnt die Mächtigen, dass Macht zu Tyrannei werden könne.
Ad

Vor dem orthodoxen Osterfest hat Patriarch Kirill in ungewöhnlich deutlichen Worten die Mächtigen vor Hochmut und Abgleiten in Tyrannei gewarnt.

Die Erfüllung von Befugnissen, die manchmal die Einschränkung von Freiheiten anderer erforderten, könne nicht mit Überheblichkeit und Selbstüberhebung einhergehen. Dies sagte das Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche in einer am Samstag von russischen Medien verbreiteten Predigt. «In diesem Fall wird Macht zur Tyrannei.»

Zudem gab der Patriarch zu bedenken: Wenn sich die Kirche mit einer politischen Kraft identifiziere und so zu einem Hebel im politischen Kampf werde: Könne sie dann noch eine Autorität und spirituelle Mutter für alle sein? «Niemals», sagte Kirill.

Kritiker werfen der orthodoxen Kirche eine zu grosse Nähe zum russischen Staat vor.

Die orthodoxe Kirche feiert an diesem Sonntag das Osterfest - gut einen Monat später als in vielen westlichen Ländern. Grund dafür ist der julianische Kalender, an dem sich die orthodoxe Kirche orientiert. In der Orthodoxie gilt die Auferstehung Jesu als das grösste Fest des Jahres. Am Samstag liessen sich viele Gläubige in den Kirchen den traditionellen Osterkuchen (Kulitsch) segnen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

KalenderMutterStaatOstern