Peruanerin gewinnt spanische Weihnachtslotterie
Die peruanische Einwanderin Perla hat den Hauptpreis bei der diesjährigen Weihnachtslotterien in Spanien gewonnen.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Peruanerin namens Perla hat den Hauptpreis des diesjährigen «Gordo» gewonnen.
- Damit stehen ihr 400'000 Euro abzüglich Steuern zu.
Jubelschreie waren bei der weltweit berühmten spanischen Weihnachtslotterie dieses Jahr im ganzen Land zu hören. Aber als um 11.20 Uhr einer der Schüler des Internats Ildefonso im Teatro Real in Madrid die Siegnummer 05490 des Höchstpreises für den «Gordo» vorgesungen hatte, für den es vier Millionen Euro gibt, brach ein Tumult im Zuschauerraum los.
Perla, eine arbeitslose Einwanderin aus Peru, fiel fast in Ohnmacht, stiess einen Freudenschrei aus und brach dann in Tränen aus. Medizinisches Personal musste sie kurz betreuen. Nachdem sie sich gefangen hatte, zeigte sie ihr Zehntellos mit der Gewinnnummer des «Gordo» herum, für das ihr 400'000 Euro abzüglich Steuern zustehen.
Gewinnerin träumte vom Sieg
«Ich wusste, dass ich dieses Jahr gewinnen werde. Ich habe es geträumt», rief sie fassungslos. «Ich werde eine Wohnung kaufen und meinen Kindern ein Studium finanzieren können, das ist mir am wichtigsten», kündigte sie an. «Und ein anderer Teil ist für die Kirche. Ich bin sehr katholisch», fügte die Frau, die mehrere Lose gekauft hatte, um Fassung ringend hinzu. Nach Peru, wo die Lage zurzeit so schwierig sei, wolle sie auf keinen Fall zurück.
🔴 Hablamos con una de las ganadoras del Gordo, que ha recibido la noticia del premio en el propio Teatro Real:
— RTVE Noticias (@rtvenoticias) December 22, 2022
"Me quiero comprar una casa"#LoteríaNavidad #LoteríaRTVEhttps://t.co/chUNcnACMU pic.twitter.com/kvqmdnsnC5
Die insgesamt 180 Lose mit der Nummer des Hauptgewinns wurden in 20 verschiedenen Lottostellen landesweit verkauft, wie spanische Medien berichteten. Da die meisten Menschen nur ein Zehntellos für 20 Euro kaufen, stehen ihnen für den «Gordo» 400 000 Euro zu. Zuvor aber greift der Staat noch zu und zieht von allen Gewinnen ab 40 000 Euro 20 Prozent Steuern ab. Von 400 000 Euro würden dann 328 000 Euro ausgezahlt. Hauptgewinner ist auf jeden Fall der Fiskus. Für 3,6 Milliarden wurden Lose verkauft – 2,52 Milliarden an Gewinnen ausgeschüttet.
Allerdings ist der «Gordo» über die Jahre nicht mehr ganz so dick wie früher. Während man sich für 7,5 Millionen Peseten, ein Zehntellos des Hauptgewinns 1967, in Spanien noch zwölf Wohnungen und 22 Autos kaufen konnte, reicht die Gewinnsumme von 328 000 Euro heute gerade noch für eine mittelgrosse Wohnung in Madrid oder Barcelona, wie der staatliche TV-Sender RTVE berichtete. Auch die hohe Inflation macht sich bemerkbar.
Älteste Lotterie der Welt
Der Spannung, dem Spass und den Emotionen tut das aber offenbar keinen Abbruch. Millionen Menschen verfolgten am Donnerstag die Ziehung der Gewinnzahlen. TV-Sender berichteten live aus Lottoannahmestellen, wo Sieglose verkauft worden waren. Inhaber und Verkäufer freuten sich fast so, als ob sie selbst gewonnen hätten.
Im Teatro Real sangen die Kinder des Internats Ildefonso im Alter von 8 bis 14 Jahren. Wie seit Generationen werden die Gewinnzahlen und die dazugehörigen Preise bei der ältesten Lotterie der Welt, die erstmals 1812 in Cádiz stattfand, von Kindern des Internats vorgesungen.