Nachdem die vier Meter grosse, goldige Statue von Erdogan in Wiesbaden für Aufregung gesorgt hatte, wurde sie nun von der Polizei und Feuerwehr wieder abgebaut.
Feuerwehrleute heben in Wiesbaden (D) eine Statue des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan mit Hilfe eines Krans von einem Platz.
Feuerwehrleute heben in Wiesbaden (D) eine Statue des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan mit Hilfe eines Krans von einem Platz. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die goldige Statue von Recep Tayyip Erdogan in Wiesbaden (D) ist wieder weg.
  • Die Stadtverwaltung hätte im Voraus nicht gewusst, dass sie den Präsidenten abbilden wird.
  • Das Abbild wurde im Rahmen des Kunst- und Theaterfestivals Biennale am Montag aufgestellt.
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Polizei und Feuerwehr haben am späten Dienstagabend in Wiesbaden eine zuvor im Rahmen einer Kunstaktion errichtete Statue des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan abgebaut.

Die riesige goldfarbene Erdogan-Statue war Teil des Kunstfestivals «Wiesbaden Biennale» und am Montagabend aufgestellt worden. Es sei den Behörden aber offensichtlich im Vorfeld nicht bekannt gewesen, dass es sich bei dem geplanten Kunstwerk um eine Statue Erdogans handeln werde, sagte ein Sprecher der Stadt.

Räumung des Platzes

Um den Abbau der Statue durch die Feuerwehr zu ermöglichen, wurde der Platz am Abend geräumt, teilte die Polizei mit. Auf dem Platz hatten sich zu diesem Zeitpunkt rund hundert Menschen versammelt.

Ein Mann wurde laut Polizei vorübergehend in Gewahrsam genommen, nachdem er nach der Räumung «grundlos andere Anwesende provoziert und für Unruhe gesorgt» habe. Einem Platzverweis sei er nicht nachgekommen.

Am Dienstagabend hatten sich Anhänger und Gegner des umstrittenen türkischen Präsidenten Erdogan heftige Wortgefechte an der Statue geliefert. Ein Polizeisprecher berichtete von einer «leicht aggressiven Stimmung», jedoch blieb es demnach bei einem verbalen Schlagabtausch.

Der «Wiesbadener Kurier» zitierte Ordnungsdezernent Oliver Franz jedoch mit den Worten, zu verbalen Auseinandersetzungen seien zunehmend Handgreiflichkeiten gekommen. «Auch Stichwaffen wurden gesichtet.»

Statement für freie Meinungsäusserung

Die Kunstinstallation im Rahmen der Wiesbaden Biennale hatte viel Aufsehen erregt und für Irritationen gesorgt. Der Wiesbadener Staatstheater-Intendant Uwe Eric Laufenberg verteidigte die Aktion als ein Statement für die freie Meinungsäusserung.

«Wir haben die Statue aufgestellt, um über Erdogan zu diskutieren», erklärte Laufenberg. «Das geht überall. Die Kunst ist dazu da, zu zeigen, wie es ist.» Das sei nicht immer leicht zu verstehen. Doch in einer Demokratie müsse man «alle Meinungen aushalten.»

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