Polizei geht in Zypern mit Tränengas gegen Proteste vor
Die zyprische Polizei ist mit Tränengas gegen Demonstranten vorgegangen, die gegen die wegen des Coronavirus verfügte Schliessung der Grenze protestierten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Polizei in Zypern setzte Tränengas gegen Protestierende ein.
- Übergänge entlang der Trennungslinie sind offiziell wegen des Coronavirus geschlossen.
Mehrere hundert Menschen versammelten sich am Samstag an einem Übergangspunkt in Nikosia und protestierten gegen dessen Schliessung. Die Polizei setzte Tränengas ein, ihren Angaben zufolge wurden vier Einsatzkräfte verletzt.
Die Mittelmeerinsel Zypern ist seit 1974 in einen griechischen Süden und einen türkischen Norden geteilt. Es gibt die Republik Zypern und die Türkische Republik Nordzypern, letztere wird allerdings nur von Ankara anerkannt. Die Trennungslinie führt teilweise mitten durch Nikosia. Dort protestierten am Samstag rund 200 Menschen auf griechisch-zyprischer und 150 auf türkisch-zyprischer Seite gegen die Schliessung eines Übergangspunktes.
Die Republik Zypern hatte vor einer Woche vier der acht Übergangspunkte entlang der Trennungslinie geschlossen. Dies wurde mit dem Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus begründet. Die türkische Seite vermutete politische Gründe. Bisher gibt es in Zypern noch keinen Coronavirus-Fall.