Polizeichef: Bisher mehr als 1000 Tote im Kiewer Gebiet gefunden
Nach dem Rückzug russischer Truppen wurden im Kiewer Gebiet bisher mehr als 1000 Leichen gefunden. Bei den Toten handle es sich um Zivilisten.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Kiewer Gebiet wurden nach dem Abzug der russischen Truppen viele Tote entdeckt.
- Mehr als 1000 Zivilisten seien dem Polizeichef der Region zufolge getötet worden.
- Über 300 Leichen konnten noch nicht identifiziert werden.
Seit dem Abzug russischer Truppen vor mehr als drei Wochen sind im Gebiet Kiew nach Polizeiangaben bisher mehr als 1000 Leichen gefunden worden.
«Gerade beträgt die Zahl der Toten 1084, die von Ermittlern untersucht und zur Gerichtsmedizin gebracht wurden», sagte der Polizeichef der Region um die Hauptstadt Kiew, Andrij Njebytow, am Freitag im ukrainischen Fernsehen. Es handele sich um Zivilisten, die in keiner Beziehung zur Gebietsverteidigung oder anderen militärischen Verbindungen gestanden hätten.
Über 300 Leichen noch nicht identifiziert
«Der überwiegende Teil – von 50 bis 75 Prozent in Abhängigkeit vom Ort – sind Menschen, die mit Schusswaffen getötet wurden», betonte Njebytow. Es seien Maschinen-, Scharfschützen- und Sturmgewehre eingesetzt worden, um die Menschen zu töten. Mehr als 300 Leichen konnten nach seinen Angaben noch nicht identifiziert werden.
Russland hatte vor zwei Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen. Die Vereinten Nationen haben bisher mehr 2300 getötete Zivilisten offiziell erfasst, gehen aber wie die ukrainische Regierung von weitaus höheren Opferzahlen aus.
Nach dem russischen Abzug aus der Region um Kiew hatten Funde von Hunderten teils in Massengräbern beigesetzten Leichen in Hostomel, Irpin, Butscha und Borodjanka nordwestlich der Hauptstadt international Entsetzen ausgelöst.