Die Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven Atommüll in Deutschland schreitet voran: Die BGE hat die potenziellen Flächen weiter eingegrenzt.
Atommüll
Rund 27'000 Kubikmeter hochradioaktiver Atommüll müssen in Deutschland sicher in einem Endlager untergebracht werden. (Archivbild) - Sina Schuldt/dpa

Die zähe Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven Atommüll in Deutschland kommt voran: Mehr als vier Jahre nach ihrem ersten Zwischenbericht hat die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) die potenziell geeigneten Flächen in Deutschland weiter eingegrenzt.

Demnach kämen nun noch 44 Prozent der Landesfläche infrage, sagte BGE-Sprecherin Dagmar Dehmer. 2020 waren es noch 54 Prozent.

Insgesamt kategorisieren die Arbeitsstände nun rund 18 Prozent der sogenannten Teilgebietsflächen als ungeeignet oder gering geeignet. Die bisherigen Ergebnisse sollen auch auf der Internetseite der BGE als eine interaktive Karte veröffentlicht werden.

Neuer Arbeitsstand liefert keine verbindlichen Ergebnisse

Der neue Arbeitsstand beschreibt aber noch immer keine verbindlichen Ergebnisse: Die Einschränkung der Teilgebiete auf Standortregionen, die im weiteren Verlauf des Verfahrens oberirdisch erkundet werden, soll laut BGE erst Ende 2027 erfolgen. Die finale Entscheidung über diese zu erkundenden Standortregionen trifft dann der Bundestag.

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung prüft mit Sicherheitsuntersuchungen, welche Gebiete in Deutschland günstige geologische Bedingungen für die unterirdische Endlagerung hochradioaktiver Abfälle erwarten lassen. 2020 hatte die bundeseigene Gesellschaft zunächst in einem Bericht 90 solcher Gebiete ausgewiesen, bei denen eine weitere Prüfung lohnen könnte, dies waren 54 Prozent der Fläche Deutschlands. Diese Gebiete sollen im weiteren Verfahren auf wenige Standortregionen eingeengt werden. «Ziel ist es, mit einer angemessenen kleinen Zahl an Gebieten in Phase 2 zu gehen», erklärte Dehmer.

Lagerung von 27'000 Kubikmetern hochradioaktiven Atommülls

Bei der Endlagersuche geht es um einen Ort in der Tiefe zur dauerhaften Lagerung von 27'000 Kubikmetern hochradioaktiven Mülls aus mehr als 60 Jahren Atomkraft in Deutschland. Es soll ein Ort gefunden werden, der für eine Million Jahre sicher ist, da der Müll hunderttausende Jahre strahlt. Aufbewahrt wird er aktuell in 16 oberirdischen Zwischenlagern in verschiedenen Bundesländern.

Das deutsche Umweltministerium geht davon aus, dass bis 2050 ein entsprechendes Endlager gefunden sein wird. Das wäre etwa 20 Jahre später als ursprünglich geplant. Bis wann das Endlager dann wirklich genutzt werden kann, ist noch offen.

Deutschland ist aus den Atomstromerzeugung ausgestiegen, die letzten drei Reaktoren wurden am 1. April 2023 abgeschaltet. 2011 gab es in Europas grösster Volkswirtschaft noch 17 AKW, nach dem Reaktorunglück im japanischen Fukushima wurde der schrittweise Ausstieg gesetzlich festgeschrieben.

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