Prozess zu Flug MH17: Angeklagte wollten Maschine abschiessen

Keystone-SDA
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Niederlande,

Die Staatsanwaltschaft hat mit der Verlesung der Schlussrede der Angeklagten im Prozess zu Flug MH17 begonnen.

Flug MH17
Das Flugzeug der Malaysia Airlines sollte 2014 von Amsterdam nach Kuala Lumpur fliegen. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Prozess rund um den Abschuss des Flugzeugs MH17 geht weiter.
  • Die Staatsanwaltschaft hat mit der Verlesung des Plädoyers begonnen.

Im Prozess zum Abschuss von Passagierflug MH17 hat die Staatsanwaltschaft mit der Verlesung des Plädoyers gegen die Angeklagten begonnen. Die vier damaligen Offiziere der prorussischen Rebellen wollten ein Flugzeug abschiessen. Dies sagten die Vertreter der Anklage am Montag vor dem Strafgericht am Amsterdamer Flughafen.

Drei Russen und ein Ukrainer werden beschuldigt, die Boeing der Malaysia Airlines im Juli 2014 abgeschossen zu haben. Dies mit einer russischen Luftabwehrrakete vom Typ Buk. «Sie haben eine Buk-Rakete benutzt, um ihr militärisches Ziel zu erreichen.» Als Beweise legten sie unter anderen abgehörte Telefongespräche vor.

MH17
Bei vielen der Beweise wird auf Telefongespräche zurückgegriffen. - dpa

298 Menschen an Bord wurden getötet. Der Prozess wird in Abwesenheit der Angeklagten geführt. Die Anklage will am Mittwoch ihr Plädoyer abschliessen. Ein Urteil wird erst im nächsten Jahr erwartet.

Der Prozess ist politisch heikel, da Moskau jede Verantwortung zurückweist. Eine Auslieferung der Angeklagten scheint unwahrscheinlich.

Fotos, Telefongespräche, Videos und Zeugen

Es gehe darum, die Wahrheit ans Licht zu bringen, sagte Staatsanwalt Thijs Berger zu Beginn der Sitzung. «Eine Welt, die nicht die Wahrheit über die Ermordung von Hunderten Unschuldigen erforscht, erklärt seine Bürger für vogelfrei.» Das sagte der Ankläger nach einem Bericht des niederländischen TV-Senders NOS.

Die Anklage legte zahlreiche Beweise vor wie Fotos, abgehörte Telefongespräche, Videos und Zeugenaussagen. Daraus wird nach Ansicht der Anklage deutlich: Die Angeklagten beschafften die Buk-Rakete beschafft hatten und waren auch für den Abschuss verantwortlich. Vermutlich handelte es sich aber um einen Irrtum und es sollte eigentlich eine Militärmaschine der Ukraine getroffen werden.

In der Ostukraine herrschten im Juli 2014 heftige Kämpfe zwischen der Armee der Ukraine und prorussischen Separatisten. Die Maschine der Malaysia Airlines war auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur. Da die meisten Opfer Niederländer waren, findet der Prozess auch in dem Land statt.

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