SNB von Instant-Zahlungen als neuem Standard überzeugt

Keystone-SDA
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Zürich,

Seit August 2024 können in der Schweiz Echtzeitüberweisungen getätigt werden. Die SNB erwartet, dass Instant-Zahlungen zum neuen Standard werden.

Instant Payment
Seit August 2024 sind Echtzeitüberweisungen in der Schweiz möglich. (Symbolbild) - dpa

Seit August 2024 kann auch in der Schweiz Geld in Echtzeit überwiesen werden. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist überzeugt, dass die sogenannten Instant-Zahlungen zum neuen Standard werden. Eine bestätigte Gutschrift auf dem Konto innert Sekunden, an jedem Tag des Jahres und rund um die Uhr.

Was auch heutzutage manchmal noch Tage dauert, wird mit Instant-Zahlungen quasi in Echtzeit erledigt. Natürlich dauert der Bezahlvorgang per Bankkarte oder mit dem Smartphone bereits heute nur ein paar Sekunden. Bis der Betrag aber tatsächlich auf dem Konto eines Händlers ankommt, können mehrere Tage vergehen.

Instant-Zahlungen als künftiger Standard im Zahlungsverkehr

Dies hat sich mit der Einführung von Instant-Zahlungen im Sommer 2024 auch in der Schweiz geändert: «Seither können die grössten Finanzinstitute, die zusammen über 95 Prozent der Kundenzahlungen in der Schweiz abdecken, Instant-Zahlungen empfangen und verarbeiten», sagte Petra Tschudin, Mitglied des SNB-Direktoriums anlässlich des «Geldmarkt-Apéros» am Donnerstag in Zürich.

Und zumindest das Empfangen von Instant-Zahlungen ist ab Ende 2026 für alle Banken und Fintechs mit Kundenzahlungsverkehr «obligatorisch». Sei es im geschäftlichen Zahlungsverkehr oder an der Ladenkasse. Die Nationalbank rechne damit, dass Instant-Zahlungen künftig einen festen Platz in der Zahlungsverkehrslandschaft haben und bei Konto-zu-Konto-Zahlungen zum Standard werden, so Tschudin.

Erste Erfahrungen positiv

Aktuell können zwar erst Kundinnen und Kunden von zehn Schweizer Banken Instant-Zahlungen senden. «Diese Institute verarbeiten rund die Hälfte der Schweizer Kundenzahlungen», so die SNB-Direktorin. Potenziell bestehe damit bereits heute eine breite Abdeckung. «Viele weitere Banken haben angekündigt, künftig ebenfalls den Versand von Instant-Zahlungen anzubieten.»

Die ersten Erfahrungen seit der Einführung seien positiv ausgefallen, so Tschudin. Der Durchschnittswert pro Instant-Zahlung liege bei über 1000 Franken, «also relativ hoch im Vergleich mit anderen Zahlungsmethoden». Dies lasse vermuten, dass die Möglichkeit zur sofortigen Zahlung hoher Beträge ein «reales Bedürfnis» von Privatpersonen und Firmen adressiere.

Ausserdem würden Instant-Zahlungen insbesondere auch unter der Woche genutzt. «Wir interpretieren dies als Zeichen dafür, dass die Instant-Zahlungen besonders für Firmen eine interessante Dienstleistung sind», so Tschudin.

Anteil der Instant-Zahlungen noch im Promillebereich

Im Vergleich mit den etablierten Zahlungsmethoden sei der Anteil an Instant-Zahlungen allerdings noch sehr gering. Er liege «im Promillebereich» gemessen am gesamten Zahlungsverkehr. Erschwert werde eine rasche Akzeptanz am Markt durch die «aktuell teils noch hohen Preise».

Die Umstellung auf das neue System, aber auch die damit verbundene Verfügbarkeit von Liquidität könnte aber vor allem kleinere Finanzinstitute vor gewisse Herausforderungen stellen. Daher will die SNB das Liquiditätsmanagement der Finanzinstitute verbessern.

Sie bietet laut Tschudin ab Ende 2027 den Instituten mit der «Fazilität zur Unterstützung des Zahlungsverkehrs» eine jederzeit abrufbare Liquidität auf besicherter Basis an. Aktuell besteht zwar noch eine Limite von 20'000 Franken pro Transaktion. Auch diese soll aber laut dem SNB-Direktorium auf längere Sicht aufgehoben werden.

Kommentare

User #3596 (nicht angemeldet)

Kann ich dann während der Übermittlung der Instant-Zahlung, einen Instantkaffe trinken, zum warten, bis das verarbeitet wird?

User #1569 (nicht angemeldet)

Es geht niemanden etwas an, wofür ich mein Geld ausgebe. Die Banken generieren im Hintergrund Statistiken. Bargeld ist so wichtig wie noch nie.

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