Putin erleidet Demütigung in Syrien
Russlands Präsident Putin steht nach dem Sturz des Assad-Regimes als grosser Verlierer da. Denn der Kreml-Chef konnte seinen Verbündeten nicht schützen.
Die geopolitische Landschaft des Nahen Ostens hat sich mit dem Sturz des Assad-Regimes dramatisch verändert. Wladimir Putin steht nach dem Zusammenbruch seines wichtigsten Verbündeten in der Region somit vor einer massiven Demütigung.
Wie «Der Spiegel» berichtet, markiert das Ende der Assad-Herrschaft einen Wendepunkt, der weit über die Grenzen Syriens hinausreicht.
Assads Flucht nach Moskau: Putins Asyl für den gestürzten Diktator
Nach dem Sturz seines Regimes flüchtete Baschar al-Assad mit seiner Familie nach Russland. «Der Spiegel» berichtet, dass Putin dem gestürzten syrischen Präsidenten in Moskau Asyl gewährt hat.
Der Grund: eine langjährige strategische Partnerschaft, die Russland in den vergangenen Jahren Milliarden Rubel und erhebliche militärische Ressourcen gekostet hat.
Es ist aber unwahrscheinlich, dass Putin seinen ehemaligen Verbündeten an internationale Gerichte ausliefert. Experten meinen, solange Putin in Russland das Sagen hätte, wäre Assad auch in Sicherheit.
Geopolitische Auswirkungen: Gewinner und Verlierer
Der Sturz Assads hat weitreichende Folgen für die Machtverhältnisse im Nahen Osten. So zählen Israels Premier Benjamin Netanyahu und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan zu den Gewinnern.
Beide haben nämlich die Entwicklungen genutzt, um ihre strategischen Interessen zu stärken.
Während Israel die Schwächung der Hisbollah-Miliz begrüsst, hat die Türkei wiederum ihren Einfluss in der Region erheblich ausgeweitet.
Putin geht als Verlierer hervor
Für Russland und Iran hingegen stellt der Fall des Regimes eine schmerzhafte Niederlage dar.
Russland, das seit 2015 mit militärischen und finanziellen Mitteln das Assad-Regime gestützt hat, muss sich nun neu positionieren.
Putin hat in Syrien nämlich Milliarden verloren, ohne langfristige Erfolge zu erzielen.
Neue Gefahren und Hoffnungen für Syrien
Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, den Wiederaufbau Syriens zu unterstützen und eine friedliche Machtverteilung zu ermöglichen. Doch Experten warnen:
Die Gefahr eines islamistischen Kalifats ist real. So könnte Abu Mohammad al-Julani, Anführer der islamistischen HTS-Gruppe, versuchen, seine Macht zu konsolidieren und ein neues Kalifat zu errichten.
Ein friedlicher Neuanfang hängt daher entscheidend von den Verhandlungen zwischen den rivalisierenden Gruppen ab. Ohne eine stabile Übergangsregierung drohen neue Konflikte und eine weitere Flüchtlingswelle.
Reaktionen in Deutschland: Politische Debatten und Solidarität
Auch in Deutschland hat der Sturz Assads Wellen geschlagen. Tausende Syrer feierten in Berlin und Hamburg das Ende des Regimes.
Dennoch wirft die neue Situation Fragen zur Zukunft der syrischen Geflüchteten in Deutschland auf. Mit rund 712'000 Schutzsuchenden ist die syrische Community die grösste Gruppe von Geflüchteten in der Bundesrepublik.
Politiker debattieren, ob eine Rückkehr in ein stabiles Syrien möglich wäre. SPD-Aussenpolitiker Michael Roth warnte zudem vor populistischen Forderungen.