Rafiq Al-Hariri: Angeklagter im Mordverfahren schuldig gesprochen
15 Jahre ist die Ermordung des libanesischen Ex-Premiers Rafiq Al-Hariri her. Nun hat das Sondertribunal nur einen der vier Angeklagten schuldig gesprochen.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor 15 Jahren wurde durch ein Sprengstoff-Attentat in Beirut Rafik Hariri getötet.
- Das Sondertribunal in Den Haag hat nun einer der vier Angeklagten für schuldig gesprochen.
- Alle vier Angeklagten sollten der pro-syrischen Hisbollah-Miliz angehören.
Die Beteiligung der drei übrigen Libanesen an dem Terroranschlag könne «nicht zweifelsfrei bewiesen» werden. Über das Strafmass wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden, urteilten die Richter am Dienstag in Leidschendam bei Den Haag. Alle vier Angeklagten sollten der pro-syrischen Hisbollah-Miliz angehören.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Libanese Salim Dschamil Ajjasch des Mordes an Rafiq Al-Hariri schuldig ist. Er sei an dem Terroranschlag am 14. Februar 2005 in Beirut beteiligt gewesen. Das auf Initiative der Vereinten Nationen eingerichtete Tribunal hatte sechs Jahre lang in Abwesenheit der Angeklagten verhandelt.
Die Richter sahen auch keine direkten Beweise für eine Beteiligung der Führung der Hisbollah oder Syriens. In dem Verfahren habe es fast ausschliesslich indirekte Beweise gegeben, erklärte das Gericht.
Bei dem Sprengstoff-Attentat waren ausser Rafiq Al-Hariri weitere 21 Menschen getötet und 226 verletzt worden. Viele Libanesen geben Syrien die Schuld an dem Anschlag. Das Land hatte zu dem Zeitpunkt Truppen im Libanon stationiert. Der Terroranschlag war einer der schwersten in der Geschichte des Libanon.