Kreuzfahrten sind nicht nur auf den Weltmeeren, sondern auch auf heimischen Flüssen eine beliebte Reiseform. Was die Reedereien freut, ist für Naturschützer eine Umweltsünde.
Kreuzfahrtschiff
Kreuzfahrtschiffe auf dem Meer. (Symbolbild) - Keystone

Trotz Kritik wegen der Umweltbelastung buchen immer mehr Bundesbürger Reisen mit einem Kreuzfahrtschiff. Die Reedereien zählten im vergangenen Jahr 2,19 Millionen Passagiere aus Deutschland, ein Zuwachs von 8,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und damit Rekord. Das teilten der Kreuzfahrtverband Clia und der Deutsche Reiseverband (DRV) am Donnerstag auf der Reisemesse ITB in Berlin mit. Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) verlangte wegen der Abgase ein Hafen-Einfahrverbot für die dreckigsten Schiffe.

«Die Erfolgsmeldungen der Branche dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier ein riesiges Abgasproblem auf die Hafenstädte zukommt», sagte Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. «Denn mit jedem weiteren Schiff nimmt natürlich auch die lokale Schadstoffbelastung deutlich zu.» Die Kreuzfahrtunternehmen unternähmen kaum etwas, um schädliche Abgase und die Verwendung von giftigem Schweröl auf hoher See zu verringern, kritisierte Miller.

Der Vorsitzende von Clia Deutschland, Karl Pojer, widersprach dem. Alle neuen Schiffe seien mit einer Abgasnachbehandlung ausgestattet, ältere Schiffe würden schrittweise nachgerüstet.

Das Wichtigste in Kürze

  • Trotz der Kritik wegen der Umweltbelastung buchen immer mehr Deutsche Reisen mit einem Kreuzschiff.
  • Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) verlangte wegen der Abgase ein Hafen-Einfahrverbot für die dreckigsten Schiffe.
Ad

Zur Branchensituation sagte Pojer: «Zwischen 2007 und 2017 hat sich die Zahl der Kreuzfahrtgäste aus dem deutschen Markt fast verdreifacht. 2018 erwarten wir dank neuer Schiffe zusätzliche Kapazitäten.» Deutschland bleibt damit auch grösste Kreuzfahrtnation in Europa.

Ad
Ad