Über 4000 Opfer der Säuberungen unter Stalin verlieren ihre Rehabilitierung in Russland.
Russland
Joseph Stalin im Jahre 1950. (Archivbild) - Keystone

Vor dem Hintergrund zunehmender Repressionen gegen die Zivilgesellschaft hat Russland die Rehabilitierung von mehr als 4000 Opfern der Säuberungen unter Sowjetdiktator Josef Stalin widerrufen. Seit 2020 habe die Generalstaatsanwaltschaft eine Reihe von Fällen gefunden, in denen in den 1990er- und frühen 2000er-Jahren Personen rehabilitiert worden seien, die während des Zweiten Weltkriegs Vaterlandsverrat begangen hätten.

Dies sagte der offizielle Vertreter der Behörde, Andrej Iwanow, der Tageszeitung «Kommersant». Nach Angaben Iwanows handelt es sich bei den zuvor Rehabilitierten um Männer und Frauen, die mit den Nazis kooperiert haben. Sie seien teilweise freiwillig der Waffen-SS beigetreten oder den Polizeihilfstruppen oder hätten in den von den Nazis aufgebauten Organen der Selbstverwaltung gearbeitet, sagte der Beamte.

Stalin: Eine Ära voller Repression

Josef Stalin war seit Mitte der 1920er-Jahre bis zu seinem Tod 1953 in Moskau an der Macht. In die Zeit seiner Herrschaft fallen mehrere Wellen der Repression. Die grösste lief von 1936 bis 1938 und wurde als Grosser Terror oder verharmlosend auch als Stalinsche Säuberungen bezeichnet.

Aber auch während und nach dem Zweiten Weltkrieg, in den die Sowjetunion nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf das Land 1941 eintrat, wurden Personen, die der Kollaboration mit den Nazis verdächtigt wurden, hingerichtet oder ins Straflager gesteckt. Viele dieser Opfer wurden später nach eingehender Untersuchung rehabilitiert.

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