Reichspogromnacht: Österreichs Präsident ruft zur Wachsamkeit auf
Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen mahnt, wachsam zu sein. Man solle sich Geschichte als Beispiel nehmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Österreichs Präsident Alexander Van der Bellen mahnt, wohin Hetze führen kann.
- Er besuchte in Wien eine Gedenkveranstaltung einer im November 1938 zerstörten Synagoge.
Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat in Erinnerung an die Reichspogromnacht vor 80 Jahren zur Wachsamkeit vor Antisemitismus und Rassismus aufgerufen. Geschichte müsse als Beispiel gesehen werden, «wohin Sündenbockpolitik, Hetze, Ausgrenzung führen können».
Aufruf zur Wachsamkeit
Zwar wiederhole sich Geschichte niemals genau, sagte Van der Bellen am Donnerstagabend bei einer Gedenkveranstaltung am früheren Standort der im November 1938 zerstörten Synagoge Leopoldstädter Tempel in Wien. Es gebe aber Situationen und politische Diskurse, «die Ähnlichkeiten aufweisen können». «Seien wir wachsam, so dass es niemals wieder zu Demütigung, Entrechtung und Verfolgung in unserem Land oder in Europa kommen kann.»
Bei der antisemitischen Gewalt rund um die Reichspogromnacht waren in Österreich mindestens 30 Juden getötet worden. 7800 Juden wurden festgenommen, 4000 in das Konzentrationslager Dachau deportiert. In Deutschland erinnern am Freitag Bürger und Politiker an die Reichspogromnacht vom 9. auf 10. November 1938.