Reisemesse ITB beginnt mit Optimismus

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Deutschland,

Die verwöhnte Tourismusindustrie blickt auf ein Rekordjahr zurück. Doch derzeit halten sich die Urlauber mit Buchungen eher noch zurück. Zur Reisemesse ITB gibt sich die Branche optimistisch. Das Partnerland Malaysia sorgte zum Auftakt für Kopfschütteln.

Malaysia ist in diesem Jahr Partnerland der Internationalen Tourismus-Börse (ITB). Ob das Land auch für Juden und Homosexuelle sicher ist, steht infrage. Foto: Bernd von Jutrczenka
Malaysia ist in diesem Jahr Partnerland der Internationalen Tourismus-Börse (ITB). Ob das Land auch für Juden und Homosexuelle sicher ist, steht infrage. Foto: Bernd von Jutrczenka - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit vorsichtigen Hoffnungen auf ein erneut starkes Urlaubsjahr beginnt die weltweit grösste Reisemesse ITB in Berlin.

Schwerpunkte sind das Geschäft mit Touren und Ausflügen sowie Virtual Reality im Tourismus.

Beiden Segmenten wurden erstmals eigene Bereiche gewidmet, wie die Messe Berlin vor Eröffnung der (6. bis 10. März) mitteilte. Etwa 10.000 Aussteller aus 181 Ländern und Regionen sind in den Messehallen rund um den Berliner Funkturm vertreten. Erstmals zu Gast ist die Insel St. Helena.

Zum Auftakt der Messe sorgte das diesjährige Partnerland Malaysia für Verständnislosigkeit. Die Frage aus dem Podium, ob das Reisen in Malaysia für Juden und Homosexuelle sicher sei, wollte Tourismusminister Datuk Mohammaddin bin Ketapi nicht beantworten. Die ITB sei dafür nicht das richtige Forum. Auf eine weitere Nachfrage sagte er zum Thema Homosexualität: «Ich glaube, wir haben so etwas nicht in unserem Land.»

Bereits vor dem Messeauftakt hatte es Kritik am mehrheitlich muslimisch geprägten Partnerland aus Südostasien gegeben. Der Grünen-Politiker Volker Beck warf der dortigen Regierung eine Politik gegen Homosexuelle und Juden vor. Im Januar hatte die Regierung Malaysias angekündigt, keine Sportereignisse mit israelischen Teilnehmern mehr ausrichten zu wollen.

Die deutsche Tourismusbranche rechnet trotz eines verhaltenen Starts in das Sommergeschäft mit leicht steigenden Umsätzen in diesem Jahr. «Die Reiselaune ist grundsätzlich vorhanden», sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft, Michael Frenzel. Die gesamtwirtschaftlichen Konjunkturprognosen trübten sich jedoch eher ein. Die Branche blickt auf ein Rekordjahr 2018 zurück.

Das Reiseland Türkei ist auf dem Weg zurück zu alter Stärke und feiert 2019 ein Comeback. Das Land wachse prozentual am stärksten und gewinne Marktanteile zurück, sagte der Präsident des Deutschen Reiseverbands, Norbert Fiebig. Gut nachgefragt für den Sommer seien auch Ägypten, Tunesien, Bulgarien und Kroatien. Wachstumstreiber seien zudem Kreuzfahrten. «Wir gehen davon aus, dass die Deutschen in diesem Jahr ihre Sommerurlaubsplanung etwas später als im letzten Jahr vornehmen werden», sagte Fiebig. Man rechne aber trotzdem mit einem leichten Umsatzanstieg.

Die ITB wurde am Dienstagabend (5. März) offiziell eröffnet. Die ersten drei Messetage sind dem Fachpublikum vorbehalten, Samstag und Sonntag haben auch Privatleute Zutritt. Im vorigen Jahr kamen rund 170.000 Besucher. Im April 2020 soll erstmals eine ITB in Indien stattfinden.

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