Renault dämpft Erwartungen an Quartalsbilanzen der Autobranche
Der französischer Autobauer Renault erwartet einen Rückgang des Umsatzes. Dieser kritische Ausblick belastete am Freitag auch die Aktien mehrerer Konkurrenten.
Das Wichtigste in Kürze
- Der französische Autobauer Renault rechnet mit einem Rückgang des Umsatzes.
- Diese Prognose belastete auch die Aktien der Konkurrenz.
Renault schürt mit einer erneuten Prognosesenkung Sorgen vor weiteren schlechten Nachrichten aus der Autobranche. Der skeptische Ausblick des französischen Autobauers belastete am Freitag auch die Aktien mehrerer Konkurrenten.
Während die Renault-Titel in Paris um zwölf Prozent einbrachen, gaben BMW, Daimler und Volkswagen jeweils um rund 0,5 Prozent nach. Die deutschen Autobauer legen ihre Quartalsbilanzen in den kommenden Wochen vor.
Renault hatte am Donnerstagabend erklärt, im Gesamtjahr mit einem Rückgang des Umsatzes zwischen drei und vier Prozent zu rechnen. Der Gewinn werde noch stärker schrumpfen: Die Umsatzrendite werde lediglich fünf Prozent statt der bisher erwarteten sechs Prozent betragen. Zudem kündigte das Unternehmen an, seine mittelfristigen Ziele zu überprüfen.
Türkei und Argentinien machen Renault zu Schaffen
Die ganze Branche kämpft weltweit mit Absatzschwierigkeiten. Dem französischen Konzern machen nach dessen Angaben besonders die Märkte in der Türkei und Argentinien zu schaffen. Erst im Juli hatte Renault wegen der mauen Autokonjunktur die Prognose gekappt. Zudem hat der Autobauer für 2019 statt eines Wachstums nur noch einen Umsatz auf Vorjahresniveau in Aussicht gestellt.
Renault hatte sich auch von Chef Thierry Bollore getrennt. Dies nach dem Skandal um den Vorwurf finanzieller Unregelmässigkeiten gegen den früheren Chef Carlos Ghosn. Die Nachfolgerin Clotilde Delbos habe mit der Prognosesenkung die Gunst der Stunde genutzt, um sich den eigenen Start zu erleichtern. Dies kommentierten die Analysten der NordLB.
«Ähnliches würde uns in den nächsten Wochen bei BMW nicht überraschen.» Die Branchenexperten von Jefferies erklärten, sie seien zwar nicht überrascht von der Prognosesenkung an sich, aber von deren Höhe.