Restaurierung der Pariser Kathedrale Notre-Dame geht voran

«Wir gehen entschlossen auf die Wiedereröffnung der Kirche im Jahr 2024 zu», erklärte der staatliche Beauftragte für die Restaurierung, Jean-Louis Georgelin, am Donnerstag. Die Restaurierung eines ersten bei dem Brand eingestürzten Gewölbes im nördlichen Querschiff sei bereits abgeschlossen.

Dafür seien 14 Kubikmeter Steine verbaut worden, die vor Ort von Steinmetzen bearbeitet wurden, erklärte Georgelin. Nach Angaben der Wiederaufbaubehörde wurden in mehreren Seitenkapellen die Wandmalereien gesäubert und restauriert. Auf dem Vorplatz der Kirche ist eine Werkstatt eingerichtet, in der Bildhauer an Kopien beschädigter Steinskulpturen arbeiten.

Im Inneren wird derzeit das Gerüst aufgebaut, das den Wiederaufbau des Dachreiters ermöglichen soll. Der aus dem 19. Jahrhundert stammende Spitzturm über der Vierung, wo Längs- und Querschiff sich treffen, war in Flammen aufgegangen und heruntergestürzt. Er soll im kommenden Jahr in identischer Form wieder aufgebaut werden.

Unterdessen werden an der Kölner Dombauhütte vier Glasfenster von Notre-Dame aus dem Jahr 1965 gereinigt und restauriert. Sie waren während des Brandes durch Russ und bleihaltigen Staub verunreinigt worden. Die vier Fenster stammen aus der Werkstatt des französischen Glasmalers Jacques Le Chevallier. Der damalige nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU), der auch deutsch-französischer Kulturbevollmächtigter war, hatte gemeinsam mit der Deutschen Unesco-Kommission eine Spendenaktion gestartet, bei der etwa eine halbe Million Euro zusammengekommen war.

Bei dem Brand im Jahr 2019 waren das Dach und der Spitzturm der gotischen Kathedrale in Paris zerstört worden. Auslöser des Brandes war Ermittlern zufolge vermutlich eine brennende Zigarette oder ein Kurzschluss. Präsident Emmanuel Macron hatte kurz nach dem Brand verkündet, dass die Kirche bis 2024 wieder aufgebaut sein soll.