Rote Liste für Amphibien und Reptilien: Lage verschlechtert
Eine «alarmierende Gefährdungssituation» konstatiert das Bundesamt für Naturschutz mit Blick auf viele Amphibien und Reptilien. Die Gründe sind wieder einmal: Verlust an Lebensräumen und eine uniforme Landschaft.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Situation für die meisten Amphibien- und Reptilien-Arten in Deutschland hat sich laut der neuen Roten Liste in den vergangenen Jahren weiter verschlechtert.
Jede zweite der 20 untersuchten Amphibienarten sei in ihrem Bestand gefährdet, teilte das Bundesamt für Naturschutz (BfN) am Dienstag in Bonn mit. Bei den Reptilien liege der Anteil mit 9 von 13 noch höher, erklärten das Bundesamt und das Rote-Liste-Zentrum.
«Für drei Viertel der Amphibienarten und mehr als zwei Drittel der Reptilienarten wurden auch in den vergangenen 20 Jahren weitere Abnahmen festgestellt», erklärte das BfN. Hauptursache für die «alarmierende Gefährdungssituation» sei der Verlust von Lebens- und Teillebensräumen.
«Ohne tiefgreifende Veränderungen in der Land- und Forstwirtschaft werden wir einen Grossteil der Arten zukünftig nur noch in wenigen isolierten Schutzgebieten vorfinden», erklärte Ulrich Schulte, der Koordinator der beiden Roten Listen.
Unter den Amphibien seien unter anderem die Geburtshelferkröte und die Gelbbauchunke besonders gefährdet, bei den Reptilien Würfelnatter und Kreuzotter. Bestandsabnahmen wurden auch bei als nicht gefährdet eingestuften Arten festgestellt, etwa bei Feuersalamander und Westlicher Blindschleiche.
Das BfN erklärte, für keine Art sei in den vergangenen 20 Jahren eine deutliche Zunahme der Bestände festgestellt worden. Die Stabilisierung einzelner Vorkommen gehe vor allem auf Schutzmassnahmen zurück. Beispielsweise habe der Springfrosch von der Förderung des Laubwaldanteils in Wäldern und neu angelegten Gewässern profitiert.