Rumänien weitet Luftraum-Beschränkungen an ukrainischer Grenze aus
Die rumänische Regierung reagiert auf die Drohnenfunde an der Grenze zur Ukraine. Die Beschränkungen des Luftraums werden ausgeweitet.
Rumänien hat die Beschränkungen des Luftraums an seiner Ostgrenze zur Ukraine ausgeweitet, nachdem dort in den vergangenen Tagen Trümmer von Drohnen gefunden wurden. Betroffen davon ist ein ins Landesinnere reichender Streifen von 20 bis 30 Kilometern entlang der Grenze zwischen den Städten Galati und Sulina, die 134 Kilometer Luftlinie voneinander entfernt sind. Das teilten das Verteidigungsministerium und das Transportministerium in Bukarest am Donnerstag mit. Man habe diesen Beschluss bereits am Mittwochabend den zivilen und militärischen Luftfahrtbehörden mitgeteilt.
Nun dürfen nur noch staatliche Flugzeuge und Rettungshubschrauber diesen Luftraum nutzen. Der zivile Betrieb des Flughafens Tulcea, der in diesem Raum liegt, sei davon nicht betroffen, hiess es.
Bereits im Mai 2022 hatte Rumänien die Luftraum-Nutzung an der gesamten rund 650 Kilometer langen rumänisch-ukrainischen Grenze eingeschränkt, allerdings nur 8 Kilometer tief landeinwärts.
In den letzten Tagen waren in dieser Region, dem Donaudelta, an drei Stellen Trümmer von Drohnen gefunden worden, die nach Darstellung der rumänischen Regierung «jenen ähneln, die die russische Armee benutzt». Rumäniens Aussenministerium warf in diesem Zusammenhang Russland die Verletzung des rumänischen Luftraums vor.
Zwei Fundorte liegen in der Nähe des Dorfs Plauru, weniger als 500 Meter weit von der von Russland angegriffenen ukrainischen Hafenstadt Ismajil. Der dritte Fundort liegt 14 Kilometer landeinwärts zwischen den Orten Victoria und Nufaru, am Donau-Arm Sfantu Gheorghe. Die Nato erklärte, es gebe keine Hinweise darauf, dass diese Vorfälle von Russland beabsichtigt gewesen seien.
In der Nacht zum Mittwoch hatte es in den an die Ukraine grenzenden Gemeinden der Landkreise Tulcea und Galati erstmals per Mobilfunk Luftalarmwarnungen gegeben. Zudem waren bei Plauru Arbeiten zum Bau von Luftschutzbunkern im Gange.