Rund 50 Islamistinnen aus Syrien und Irak zurückgekehrt
Das Wichtigste in Kürze
- In den vergangenen Jahren sind von Deutschland aus 960 Menschen Richtung Kriegsgebiete in Syrien und Irak gereist.
- Davon sind rund ein Drittel wieder zurückgekehrt – mehr als 15 Prozent aller Ausgereister sind weiblich.
- Nur selten führt die deutsche Bundesanwaltschaft aber Terrorverfahren gegen Islamistinnen - die Regierung berichtet von lediglich zwei Fällen.
Insgesamt sind demnach in den vergangenen Jahren 960 Menschen in Richtung Kriegsgebiet ausgereist, um sich Extremistenmilizen anzuschliessen. «Etwa ein Drittel der ausgereisten Personen befindet sich derzeit wieder in Deutschland. Davon sind mehr als 15 Prozent weiblich», schreibt das Auswärtige Amt laut Funke.
Doch nur selten führt die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe bisher Terrorverfahren gegen deutsche Islamistinnen, die wieder zurück sind. Gegen zwei aus Syrien oder Irak nach Deutschland zurückgereiste Frauen» seien Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Mitgliedschaft oder Unterstützung einer Terrororganisation eingeleitet, schreibt die Regierung. «Ein Verfahren ist noch anhängig, ein Verfahren wurde an die Landesjustiz abgegeben.»
Die Linken-Politikerin Ulla Jelpke forderte eine konsequente Strafverfolgung auch von Frauen, die sich dem Islamischen Staat angeschlossen haben. «Auch Frauen haben sich an schrecklichsten Verbrechen beteiligt, sei es in der 'Sittenpolizei' oder bei der Beteiligung an der Versklavung jesidischer Frauen und Mädchen.»
Die Sicherheitsbehörden hierzulande stufen mehrere Dutzend Frauen und Jugendliche als islamistische Gefährder ein - und trauen ihnen damit potenziell einen Terrorakt zu. Unter den aktuell mehr als 720 islamistischen Gefährdern gebe es einen niedrigen einstelligen Prozentanteil an Frauen und Minderjährigen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen. Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maassen hatte zuletzt eindringlich vor einer Gefahr durch islamistische Frauen und Kinder gewarnt.