Russen zeigen Aufnahmen von angeblich totem Schwarzmeer-Kommandanten
Die Ukrainer wollen den Kommandanten der Schwarzmeerflotte getötet haben. Die Russen widersprechen mit neuen Aufnahmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Russen-Kommandant Viktor Sokolow soll nun doch nicht tot sein.
- Der Kreml veröffentlicht Aufnahmen, auf welchen der Mann zu sehen ist.
- Allerdings lassen sich die Beweise nicht überprüfen.
Totgesagte leben länger? Die Ukraine hat gestern Montag den Tod des Schwarzmeer-Kommandanten Viktor Sokolow bekannt gegeben. Nun widersprechen die Russen diesen Informationen.
Mehrere am Dienstag vom russischen Verteidigungsministerium veröffentlichte Fotos und ein Video sollen zeigen, wie Sokolow an einer von Verteidigungsminister Sergej Schoigu geleiteten Sitzung teilnimmt.
Zu sehen ist er allerdings lediglich als angeblich online zugeschalteter Teilnehmer auf einer schräg hinter Schoigu angebrachten Leinwand.
Aufnahmen lassen sich nicht überprüfen
Auffällig ist, dass Sokolow in der kurzen Sequenz völlig starr wirkt. Auch dass die Bilder wirklich am Dienstag aufgenommen wurden, liess sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Kremlsprecher Dmitri Peskow wollte Fragen zum Tod Sokolows derweil nicht kommentieren. Er habe dazu keine Information, das sei der Aufgabenbereich des Verteidigungsministeriums, sagte er lediglich.
Zuvor hatte das ukrainische Militär mitgeteilt, Sokolow am vergangenen Freitag bei einem Angriff auf die von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim getötet zu haben.
Mit der erfolgreichen Attacke mit Drohnen und Marschflugkörpern hatte Kiew das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte in der Stadt Sewastopol schwer beschädigt und eigenen Angaben zufolge insgesamt 34 Offiziere getötet.
Beweise dafür legte Kiew nicht vor. Russland, das seit mehr als 19 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, sprach nach der Attacke lediglich von einem Vermissten.