Russische Gefangenschaft: Befreite Briten erzählen von Folter

Noëlle Schnegg
Noëlle Schnegg

Grossbritannien,

Letzte Woche wurden Gefangene im Ukraine-Krieg ausgetauscht. Zwei britische Soldaten haben nun von ihrer Gefangenschaft bei russischen Truppen erzählt.

gefangenschaft
Die britischen Staatsbürger Aiden Aslin (L) und Shaun Pinner (r) sowie der Marokkaner Saaudun Brahim bei einer Anhörung vor dem Obersten Gericht der selbsternannten Volksrepublik Donezk in der Ostukraine. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Vergangene Woche kam es zu einem grossangelegten Gefangenenaustausch im Ukraine-Krieg.
  • Bilder von aus russischer Gefangenschaft befreiten Soldaten gehen um die Welt.

Im Ukraine-Krieg kamen vor wenigen Tagen durch einen gross angelegten Gefangenenaustausch mehrere Soldaten frei. Sie hatten während der Verteidigung von Mariupol gekämpft.

Zu ihnen zählt auch Mykhailo Dianow. Der 42-Jährige wurde während den Gefechten um das Asow-Stahlwerk von Russen gefangen genommen. Er gehörte einem ukrainischen Freiwilligenbataillon an.

Nach vier Monaten Gefängnis wurde er letzte Woche freigelassen. Zwei Tage danach hat ihn seine Schwester Olena Lawruschko im Krankenhaus von Kiew fotografiert. Das Bild, das unter anderem auf Twitter veröffentlicht wurde, schockiert: Es zeigt einen abgemagerten Dianow mit einem deformierten rechten Arm.

Er ist kaum mehr wiederzuerkennen. Denn neben der neuen Aufnahme wurde ebenfalls ein Bild veröffentlicht, dass den Soldaten im Ukraine-Krieg vor der Festnahme zeigt.

Ukraine-Krieg
Dianow geriet im Ukraine-Krieg in russische Gefangenschaft. - Twitter/@IAPonomarenko

Gemäss der «Bild»-Zeitung erlitt der Soldat eine Schussverletzung im Arm. Er trägt deshalb auf dem älteren Bild eine Metallschiene zur Erstversorgung. In der Gefangenschaft muss sie ihm entfernt worden sein.

Gefangenschaft war «Hölle auf Erden»

Auch die britischen Soldaten Shaun Pinner (48) und Aiden Aslin (28) überlebten die russische Gefangenschaft. Wie Pinner im Interview mit der britischen «Sun» sagt, lebte er Monate mit trockenem Brot und schmutzigem Wasser.

«Ich dachte, ich würde sterben. Es war die Hölle auf Erden», so der Überlebende. Nach seiner Festnahme in Mariupol wurde er in ein Gefängnis mit dem Namen «The Dark Side» im besetzten Donezk verlegt. Dort überlebte er schlimmste Folter.

24 Stunden am Tag wurden die Häftlinge mit Musik der Heavy-Metal-Band Slipknot und Abba zugedröhnt. Wenn er ausserhalb der von den Wärtern festgelegten Zeiten einschlief, wurde er geschlagen.

Glauben Sie, dass der Ukraine-Krieg bald endet?

Auch Aslin wurde in der Hafenstadt vor ein paar Monaten gefangen genommen. Er hätte nie gedacht, dass er lebend rauskomme, so der Brite gegenüber der Zeitung. Er war in einer winzigen Zelle eingesperrt und wurde ebenfalls mit Musik in der Endlosschleife gefoltert. Er musste bei der russischen Nationalhymne mitsingen, sonst wäre er erneut geschlagen worden.

Letzte Woche kam schliesslich die Erlösung für die Soldaten: Dank Hilfe des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch wurde neben Pinner und Aslin noch drei weitere Briten gerettet.

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