Russischer Luftangriff verursacht Brände und Stromausfälle
Nach Luftangriffen sind sechs Spitäler, über 150 Schulen und 76'000 Bewohner in Krywyj Rih ohne Strom. Dutzende Drohnen über der Ukraine wurden abgefangen.
Ein grossflächiger russischer Luftangriff in der Nacht zu Sonntag hat in der Ukraine erneut zu Bränden und Stromausfällen geführt. In der Industriestadt Krywyj Rih im Süden hätten herabfallende Trümmer Heizungs- und Stromnetze beschädigt, teilte der Verwaltungschef des Gebiets Dnipropetrowsk, Serhij Lysak, mit. «Mehrere Heizkraftwerke in der Stadt wurden wegen des Spannungsabfalls abgeschaltet.» Deshalb seien sechs Spitäler, mehr als 150 Schulen sowie 3000 Wohnhäuser mit 76'000 Bewohnern vorübergehend ohne Heizung.
Feuerwehrleute konnten sich in Sicherheit bringen
Im westukrainischen Gebiet Lwiw wurde nach Behördenangaben eine nicht näher bezeichnete Anlage der kritischen Infrastruktur getroffen. «Dort brach ein Brand aus. Feuerwehrleute sind im Einsatz», schrieb Gebietsgouverneur Maksym Kosyzkyj auf Telegram. Wenige Stunden später bei einem erneuten landesweiten Luftalarm schlugen zwei russische Hyperschallraketen Kinschal an der gleichen Stelle ein, wie Kosyzkyj mitteilte. Die Feuerwehrleute seien rechtzeitig gewarnt worden und hätten sich in Sicherheit gebracht.
Auch über der Hauptstadt Kiew wurden russische Flugobjekte abgefangen. Berichtet wurde aber nur von einem Schaden an einer Gebäudefassade. Nach Zählung der ukrainischen Luftwaffe griff Russland nachts mit 29 Marschflugkörpern der Typen Ch-101 und CH-555 an. Sie seien von 14 strategischen Bombern über dem Wolga-Gebiet abgefeuert worden, teilte Kommandeur Mykola Oleschtschuk mit.
Flugabwehr in allen Landesteilen im Einsatz
Ausserdem seien von der annektierten Halbinsel Krim 28 Kampfdrohnen gestartet worden. Die ukrainische Armee habe 18 der Marschflugkörper und 25 Drohnen abgefangen. Die Flugabwehr sei in allen Landesteilen im Einsatz gewesen.
Es war nach relativer Ruhe seit Jahresbeginn der dritte schwere russische Luftangriff binnen weniger Tage. Die Ukraine wehrt seit mehr als zwei Jahren eine grossangelegte russische Invasion ab. Sie wird dabei von vielen westlichen Ländern mit Waffenlieferungen unterstützt, die aber nicht für einen vollständigen Schutz des Landes ausreichen.