Russland empört über britische Berichte zu Spionage im Meer
Russland hat sich empört gezeigt über Medienberichte über angebliche Spionagesensoren im Meer vor der britischen Küste.

Moskaus Botschaft in London wies das als «eilig zusammengebastelte Science-Fiction-Geschichte über eine »russische Bedrohung«» zurück. «Russland hat die Sicherheit des Vereinigten Königreichs und seiner Bevölkerung nie bedroht», teilte die Botschaft mit. Eine Bedrohung sei vielmehr die «Linie des britischen Establishments, die Konfrontation mit Russland» weiter voranzutreiben.
Ziel solcher unbegründeten Anschuldigungen sei es, die Bemühungen der USA und Russlands für eine friedliche Beilegung des Ukraine-Konflikts zu stören und die Verbesserung der Beziehungen zwischen Moskau und Washington zu verhindern. Zudem wolle London so ungeachtet von Sparzwängen höhere Militärausgaben rechtfertigen.
Spionage gegen britische Atom-U-Boote?
Die «Sunday Times» hatte berichtet, im Meer vor Grossbritannien seien Sensoren gefunden worden, die im Verdacht stünden, britische Atom-U-Boote auszuspionieren. Einige seien an Land angespült und andere in den vergangenen Jahren von der Royal Navy ausfindig gemacht worden.
Es werde vermutet, dass Moskau die Geräte platziert habe, um Informationen über Grossbritanniens vier U-Boote der «Vanguard»-Klasse zu sammeln, schrieb die Zeitung. Eines der U-Boote soll zur atomaren Abschreckung immer irgendwo unentdeckt in den Weltmeeren unterwegs sein.
Verdächtige Aktivitäten
Die Zeitung stützte sich nach eigenen Angaben auf eine mehrmonatige Recherche und schaute etwa auch auf die Kabelschäden, die in den vergangenen Jahren in der Ostsee aufgetreten waren und bei denen teils die russische Schattenflotte im Verdacht steht.
Die britische Marine hat nach eigenen Angaben auch schon ein «russisches Spionageschiff» im Ärmelkanal aufgegriffen und eskortiert. Die «Jantar» sei in britischen Gewässern über kritischer Unterwasserinfrastruktur aufgefallen und gewarnt worden, hatte das Verteidigungsministerium im Januar mitgeteilt.
Russland spricht von einer Parodie auf Jules-Verne-Romane
Die britischen Medienberichte seien nichts mehr als eine «niveaulose Parodie auf die Romane von Jules Verne», hiess es im Kommentar der russischen Botschaft. «Zu einem unplausiblen Haufen gemischt sind Fabeln über russische Forschungsschiffe und »Oligarchenjachten«, die anscheinend in militärischer Mission arbeiten, endlose Geschichten über Cyberkriminelle, die der britischen Armee schaden wollen, und Spekulationen über mysteriöse Roboter-Tentakel aus Moskau, die versuchen, Grossbritanniens Tiefsee-Kommunikationslinien zu erreichen», hiess es in einer Mitteilung.