Russland schliesst taktischen Atomschlag gegen Ukraine aus
Russlands Aussenministerium hat Spekulationen über einen möglichen Atomwaffeneinsatz in der Ukraine zurückgewiesen.
Das Wichtigste in Kürze
- Kaum ein Thema beschäftigt derzeit so sehr wie die russischen Atomdrohungen.
- Nun hat der Kreml aber Entwarnung gegeben. Atomwaffen sei «nicht anwendbar».
Nicht wenige Menschen fürchten eine Eskalation des russischen Angriffskrieges in der Ukraine – und den Einsatz von Atomwaffen. «Nicht anwendbar» seien diese, sagt dagegen das Aussenministerium in Moskau.
Für einen solchen Einsatz gebe es klare Richtlinien in der russischen Atomdoktrin, betonte Alexej Saizew, ein Sprecher des Ministeriums, laut der Nachrichtenagentur Interfax.
«Sie sind nicht anwendbar für die Verwirklichung der Ziele, die im Rahmen der militärischen Spezialoperation in der Ukraine, gesetzt wurden», fügte er hinzu. Russland nennt den Krieg in der Ukraine «Spezialoperation.» Die russische Atomdoktrin sieht einen Einsatz der Atomwaffen nur bei einer Gefährdung der Existenz des Landes selbst vor.
Westen soll Atomdrohung «frei erfunden» haben
Saizews Angaben nach hat Russland mehrfach Abkommen vorgeschlagen, die einen Atomkrieg unmöglich machen sollen. Dem Westen warf der Top-Diplomat eine bewusste Eskalation mithilfe der «erfundenen atomaren Bedrohung durch Russland» vor.
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte im Februar, als er den Krieg gegen die Ukraine befahl, den Westen davor gewarnt, sich einzumischen. Anderenfalls hätte das für die betreffenden Länder «Folgen, mit denen sie noch nie konfrontiert» waren. Gleichzeitig liess der Kremlchef die eigenen Atomstreitkräfte in erhöhte Alarmbereitschaft versetzen.