Das AKW in Saporischschja ist beschossen worden. Russland und Ukraine werfen sich gegenseitig vor, verantwortlich für den Angriff zu sein.
AKW
ARCHIV - Auf diesem Satellitenfoto von Planet Labs PBC ist das Kernkraftwerk Saporischschja in Enerhodar, Ukraine, am 2. September 2019 zu sehen. Foto: Planet Labs Pbc/Planet Labs PBC via AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits bis zum 18. März 2022. - sda - Keystone/Planet Labs PBC via AP/Planet Labs Pbc

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland und Ukraine werfen sich den Beschuss eines Atomkraftwerks vor.
  • Es konnte nicht unabhängig geprüft werden, wer für den Angriff verantwortlich ist.
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Moskau und Kiew haben sich gegenseitig den Beschuss des von Russland besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja vorgeworfen.

Am Freitagnachmittag habe die ukrainische Armee das Werksgelände beschossen, meldeten mehrere russische Agenturen unter Berufung auf die Besatzungsverwaltung der Stadt Enerhodar, in der sich das Kraftwerk befindet.

Zwei Stromleitungen seien unterbrochen worden und ein Feuer ausgebrochen. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. Von ukrainischer Seite hiess es hingegen, die Russen hätten das Gelände selbst beschossen.

Block heruntergefahren

Infolge der russischen Angriffe sei eine Hochspannungsleitung zum benachbarten Wärmekraftwerk beschädigt worden, teilte der ukrainische staatliche Atomkonzern Enerhoatom mit. Ein Block des Atomkraftwerks sei heruntergefahren worden.

Der geflohene Bürgermeister von Enerhodar, Dmytro Orlow, warnte die verbliebenen Bürger, dass Wohngebiete vom Kraftwerksgelände aus beschossen würden. Auch der britische Geheimdienst kam kürzlich zu der Einschätzung, dass Aktionen der russischen Streitkräfte mit hoher Wahrscheinlichkeit die Sicherheit des Akw Saporischschja gefährden.

Erst vor wenigen Tagen hatte sich die Internationale Atomenergiebehörde IAEA besorgt gezeigt angesichts der Lage um das Kraftwerk, das mit sechs Blöcken und einer Leistung von 6000 Megawatt das grösste Atomkraftwerk Europas ist. Eine Inspektion zur Prüfung der technischen Sicherheit sei dringend erforderlich, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi. Aber es sei momentan sehr schwierig für die IAEA, überhaupt ins Kriegsgebiet nach Saporischschja zu kommen.

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