Russland verbietet Uran-Export in die USA
Russland stoppt den Uran-Export in die USA. Ausnahmen soll es nur im Interesse Moskaus geben.
Russland hat einen Lieferstopp von angereichertem Uran für die Atomkraftwerke in den USA eingeführt und will den Export nur noch in Ausnahmefällen erlauben. «Tatsächlich ist ein Exportverbot eingeführt.» Dies sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge.
Der Föderale Dienst zur technischen und Exportkontrolle Russlands könne zwar Ausnahmen zulassen. Dies aber nur, wenn dies im Interesse Moskaus liege, sagte er. In den USA erhält etwa ein Viertel der Atomkraftwerke angereichertes Uran aus Russland.
Putin schiebt Riegel vor
US-Präsident Joe Biden hatte zwar im Zuge der Sanktionen gegen Moskau in diesem Jahr ein Importverbot von angereichertem Uran aus Russland eingeführt. Allerdings sind Ausnahmen vorgesehen, falls die USA doch auf den Kernbrennstoff aus Russland angewiesen sind.
Dem schob Kremlchef Wladimir Putin nun einen Riegel vor. Er hatte im September die russischen Behörden angewiesen, Exportbeschränkungen für strategisch wichtige Rohstoffe des Landes auf den Prüfstand zu stellen. Darunter neben Uran auch Nickel und Titan.
Russlands Beziehungen mit den USA sind auf dem Tiefpunkt. Vor allem beklagt Moskau die westlichen Strafmassnahmen im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine als unrechtmässig und hat deshalb immer wieder Gegensanktionen verhängt.
Rosatom deckt globalen Bedarf
Russland gehört weltweit zu den wichtigsten Lieferanten von angereichertem Uran für den Betrieb von Atomkraftwerken. Die russische Atomenergie-Holding Rosatom teilte in Moskau mit, dass die anderen Exportverträge mit 33 Kunden in 14 Staaten erfüllt würden.
Rosatom machte keine konkreten Angaben zum Export in die USA. Informierte aber darüber, dass die Holding etwa 17 Prozent des weltweiten Bedarfs an Kernbrennstoff decke. Die Uran-Produktion lag demnach im vergangenen Jahr bei 2700 Tonnen.