Sacharow-Menschenrechtspreis geht posthum an Iranerin Mahsa Amini
Der Sacharow-Preis des Europaparlaments geht an die verstorbene iranische Protestikone Jina Mahsa Amini und die dazugehörige Freiheitsbewegung.
Die verstorbene iranische Protestikone Jina Mahsa Amini und die dadurch entstandene Bewegung erhält den diesjährigen Sacharow-Preis des Europaparlaments. «Das Europäische Parlament steht stolz an der Seite der mutigen und kühnen Menschen, die im Iran weiterhin für Gleichheit, Würde und Freiheit kämpfen», sagte Parlamentspräsidentin Roberta Metsola am Donnerstag in Strassburg.
Der Sacharow-Preis wird seit 1988 vom Europäischen Parlament an Persönlichkeiten oder Organisationen verliehen, die sich für die Verteidigung der Menschenrechte und der Meinungsfreiheit einsetzen.
Tod löste heftige Proteste aus
Amini war im vergangenen Herbst im Iran wegen eines angeblichen Verstosses gegen die islamische Kleiderordnung von der berüchtigten Sittenpolizei festgenommen worden. Die 22-Jährige war danach ins Koma gefallen und gestorben. Ihr Tod löste die heftigsten Proteste in der Islamischen Republik seit Jahrzehnten aus.
Im vergangenen Jahr ging der Preis an das ukrainische Volk. Nominiert waren in diesem Jahr auch die nicaraguanische Menschenrechtsaktivisten Vilma Núñez de Escorcia und Bishop Rolando José Álvarez Lagos. Ausserdem waren in der engeren Auswahl drei Frauen, die sich für sichere und legale Schwangerschaftsabbrüche einsetzen: Justyna Wydrzyńska aus Polen, Morena Herrera aus El Salvador und Colleen McNicholas aus den USA. Die Auszeichnung soll im Dezember in Strassburg überreicht werden.