Morten Harket, Frontmann der norwegischen Band a-ha, feiert seinen 65. Geburtstag, während die Zukunft der Band ungewiss bleibt.
A-ha
Morten Harket von der norwegischen Band a-ha. - Bang

Als Sänger der norwegischen Popband a-ha wird Morten Harket berühmt. Vor 40 Jahren erscheint ihre Debütsingle. «Take On Me» wird erst über Umwege zum Hit. Zuletzt ist es still geworden um die Gruppe.

Er sang einen der grössten Hits und Ohrwürmer der Popgeschichte. Sein Falsettgesang auf «Take On Me» machte a-ha-Frontmann Morten Harket zum Star. Am 14. September wird Morten Harket 65 Jahre alt.

Ob es eine Zukunft für a-ha gibt, ist momentan ungewiss. Das letzte musikalische Lebenszeichen der Norweger liegt zwei Jahre zurück: 2022 veröffentlichten sie das Album «True North» und einen begleitenden Film.

Dass sie damit nicht auf Tournee gingen, lag laut a-ha-Keyboarder Magne Furuholmen an Harket. Der habe die Freude daran verloren.

Die einstigen Freunde Harket, Furuholmen und Paul Waaktaar-Savoy (früher Pål Waaktaar) sind heute nur noch Arbeitskollegen.

Konflikte innerhalb von a-ha

Wie kompliziert das Verhältnis der Musiker zueinander ist, zeigt der Dokumentarfilm «a-ha – The Movie» von 2021. Darin werden auch lange schwelende Konflikte innerhalb der Band angesprochen, etwa wenn es darum geht, wer wie viel zum Songwriting beigetragen hat.

«Als wir uns in England eine Wohnung geteilt haben, konkurrierten wir mit der anderen Musik da draussen, nicht miteinander», erinnerte sich Harket im Magazin «Classic Pop» an die Anfänge der Band in den frühen 1980er Jahren in London.

Sänger Morten Harket von a-ha während eines Auftritts im norwegischen Trondheim.
Sänger Morten Harket von a-ha während eines Auftritts im norwegischen Trondheim. - imago images/Gonzales Photo

«Wir konnten nicht herumsitzen und darüber zanken, wer was geschrieben hatte, weil wir einfach erfolgreiche Musik schreiben und gute Alben machen mussten.»

a-ha wurden 1982 in Oslo gegründet. Furuholmen und Waaktaar hatten zuvor ihre Rockband Bridges aufgelöst. In der Gitarrist Waaktaar auch gesungen hatte. Das Duo rekrutierte Harket.

Der Weg zum Ruhm

Dass der Sänger bei a-ha von Anfang an die Aufmerksamkeit auf sich zog, war seinen eher zurückhaltenden Kollegen durchaus recht. Heute hadert der Frontmann mit seinem Ruhm.

Harket geboren am 14. September 1959 im Skiort Kongsberg entdeckte in seiner Kindheit die Leidenschaft für Musik und nahm zeitweise Klavierunterricht. Allerdings soll es ihm an nötiger Disziplin gemangelt haben. So konzentrierte er sich auf das Singen. Als Teenager träumte er davon, Leadsänger einer britischen Hardrock-Band Uriah Heep zu werden.

Als erste Single wählten a-ha das Lied, das zu ihrem grössten Hit wurde. Den Song «Miss Eerie», in dem die Melodie von «Take On Me» schon klar zu erkennen ist, hatten Furuholmen und Waaktaar als Teenager geschrieben und Ende der 70er Jahre mit Bridges aufgenommen.

Er schien ihnen zu poplastig für ihre damalige Rockband, aber sie ahnten, dass der Refrain etwas Besonderes war.

Der Durchbruch mit "Take On Me"

Von Anfang an war den Musikern klar, dass Harkets aussergewöhnliche Stimme das Alleinstellungsmerkmal für a-ha sein würde.«Take On Me» wurde so komponiert, dass Morten Harket sein beeindruckendes Stimmvolumen abrufen konnte. Im Refrain singt er scheinbar mühelos über zweieinhalb Oktaven. Er beginnt mit dem tiefsten Ton und steigert sich kontinuierlich bis zum Falsett.

Ein engagierter Umweltschützer: a-ha-Sänger Morten Harket. Foto: Marijan Murat/dpa
Ein engagierter Umweltschützer: a-ha-Sänger Morten Harket. Foto: Marijan Murat/dpa - dpa-infocom GmbH

Als die Debütsingle von a-ha im Oktober 1984 veröffentlicht wurde, blieb der Erfolg aus. Erst als das Lied ein weiteres Mal neu aufgenommen wurde und ihre Plattenfirma das heute ikonische Musikvideo mit Zeichentrickelementen drehen liess kamen die Dinge ins Rollen. Auch mit Unterstützung des Musiksenders MTV toppte «Take On Me» im Oktober 1985 schliesslich die Charts in den USA, Deutschland und zahlreichen anderen Ländern. Das Debütalbum «Hunting High And Low» verkaufte sich 11 Millionen Mal.

Es folgten Hitalben, Welttourneen und zahlreiche Preise für die drei Norweger. Intern wuchsen die Spannungen. In den 90er Jahren trennten sich die Wege erstmals.Harket veröffentlichte zum Verdruss seiner Kollegen das Soloalbum «Wild Seed», das in seiner Heimat ein Riesenerfolg wurde.

Die ungewisse Zukunft von a-ha

2000 meldeten sich a-ha mit dem Album «Minor Earth Major Sky» erfolgreich zurück. 2010 verkündeten sie ihre Trennung, nur um 2015 erneut ein Comeback zu geben.

Ob es mit a-ha weitergeht, ist offen. Neben den kreativen Spannungen zwischen Furuholmen und Waaktaar-Savoy sind auch Harkets Anspruch an sich selbst und der damit verbundene Druck ein Problem.

Das gibt der fünffache Vater in «a-ha – The Movie» zu. Ganz abschreiben sollte man a-ha wohl nicht. Schliesslich sei die Band doch selbst nach ihrer Abschiedstournee wieder aufgetreten, sagte Morten Harket.

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