Sarkozy will gegen Haftstrafe durch alle Instanzen gehen
Der frühere französische Präsident Nicolas Sarkozy will seine Verurteilung zu einer Haftstrafe durch alle Instanzen anfechten.
Das Wichtigste in Kürze
- Frankreichs Ex-Präsident schliesst Gang vor Menschenrechtsgericht nicht aus.
Der 66-Jährige sagte der Zeitung «Le Figaro» (Mittwochsausgabe), notfalls werde er bis vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg ziehen. Ein Pariser Strafgericht hatte Sarkozy am Montag wegen Bestechung eines hohen Justizbeamten zu drei Jahren Haft verurteilt und davon zwei zur Bewährung ausgesetzt.
Sarkozy hat Berufung gegen das Urteil angekündigt. «Ich akzeptiere nicht, für etwas verurteilt zu werden, das ich nicht getan habe», sagte er dem «Figaro». Es wäre für ihn schmerzhaft, sein eigenes Land von dem Strassburger Gericht des Europarats verurteilen zu lassen, fügte er hinzu. «Aber ich bin dazu bereit, denn es wäre der Preis der Demokratie.»
Nach Überzeugung der Pariser Richter hatte Sarkozy 2014 einen Generalanwalt am Obersten Gerichtshof bestochen, um Informationen zu einem gegen ihn laufenden Ermittlungsverfahren zu erhalten. Sarkozy war von 2007 bis 2012 Frankreichs Präsident.
Es gilt als unwahrscheinlich, dass er die Haftstrafe auch antreten muss. Das Gericht hatte einen Hausarrest mit elektronischer Fussfessel als möglich bezeichnet.