Schamanin in Wien (Ö) erbeutet Millionen – wohl auch in der Schweiz
Laut Polizei soll eine selbsternannte «Schamanin» aus Österreich mit vorgetäuschten Wahrsagerkräften Diebesgut im zweistelligen Millionenbereich erbeutet haben.
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Eine selbsternannte «Schamanin» aus Österreich soll mit vorgetäuschten wahrsagerischen Kräften Diebesgut in zweistelliger Millionenhöhe erbeutet haben. Gemäss Polizeiangaben hat sie wohl auch Opfer in der Schweiz.
Auf die Schliche gekommen waren die Ermittler der Beschuldigten, weil ein konkreter Fall bekannt geworden war. Die 44-jährige Österreicherin hatte einem Opfer mit ihren angeblichen übernatürlichen Kräften eingeredet, eine nahe Angehörige sei verflucht und dass sie deren Tod voraussehe, wie die österreichische Polizei in einer Mitteilung schreibt, die der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Montag vorlag.
Um diesen angeblichen Fluch zu brechen, habe sie 730'000 Euro Bargeld für «Reinigungsrituale» verlangt. Das Opfer habe das Geld der «Schamanin Amela» in mehreren Raten übergeben. Danach habe die Beschuldigte den Kontakt mit dem Opfer abgebrochen. Eine andere Frau habe dem Opfer daraufhin telefonisch mitgeteilt, dass die «Schamanin» wegen des «Reinigungsrituals» in ein schweres Koma gefallen sei.
Millionenwert an Schmuck, Gold und Bargeld sichergestellt
Bei einer Hausdurchsuchung in Wien seien dann in einem Tresor Schmuck, Gold, teure Armbanduhren und Bargeld in Höhe eines zweistelligen Millionenbetrags sichergestellt worden – darunter 2,1 Millionen Schweizer Franken. Aus diesem Grund geht die Polizei davon aus, dass die Beschuldige oder die Tätergruppe im gesamten deutschsprachigen Raum und insbesondere in der Schweiz und in Deutschland mit demselben «Modus Operandi» Opfer massiv finanziell geschädigt hat.
Am 3. Februar sei der 29-jährige Sohn der «Schamanin» festgenommen worden. Er sei der Hausbesitzer und wegen Verdachts der Beitragstäterschaft in die Justizanstalt eingeliefert worden. Nach der Frau wird mit einem europäischen Haftbefehl gefahndet.
Der Österreichische Innenminister Gerhard Karner bezeichnete den Fall in einer Medienkonferenz am Montag als «einen der grössten Betrugsfälle», der durch das Landeskriminalamt Niederösterreich jemals aufgeklärt worden sei.