BEA: Geföhnte Kuh stört Tierschützer
Die Tierrechtsorganisation Tier im Fokus (TIF) hat bei der Schweizerischen Lauterkeitskommission eine Beschwerde gegen das Werbesujet der BEA eingereicht.

Das Wichtigste in Kürze
- Tiere zur Unterhaltung degradieren: Die Vorwürfe an die BEA sind heftig.
- Die BEA zeigt Tiere frisiert und gestylt.
- Die Tierrechtsorganisation Tier im Fokus sieht darin eine irreführende Darstellung.
- Die diesjährige BEA öffnet übermorgen ihre Tore.
Die BEA-Werbung sei irreführend und setze Tiere herab, teilt die Tierrechtsorganisation Tier im Fokus (TIF) mit.
Die Organisation begründete ihre Beschwerde in zwei Punkten: Die Werbung vermittle ein klar irreführendes Bild der Bedingungen an der BEA und der dort praktizierten Tierhaltung.
Zudem degradiere sie die Tiere zu Unterhaltungsobjekten. Die Werbung verletze somit zwei Grundsätze der Lauterkeitskommission, schrieb TIF in einer Mitteilung.
Werbung zeige nicht tatsächliches Leid der Tiere
«Die Werbung der BEA zeigt ein völlig verzerrtes Bild und täuscht das Publikum über das tatsächliche Leiden der Tiere», sagt Tobias Sennhauser, der Mediensprecher von TIF und Berner Stadtrat.
Das aktuelle Sujet der BEA zeigt ein Pferd, dessen Kopfhaare frisiert werden, ein Schwein, dem der Kopf gebürstet wird und eine Kuh, deren Haare mit einem Haartrockner geföhnt werden.

Nur wenige Kritikpunkte bestünden noch
Der Schweizer Tierschutz STS hatte die letztjährige BEA als mehrheitlich tierfreundliche Ausstellung eingestuft, die Verbesserungen vorgenommen habe.
Einige Kritikpunkte bestünden aber noch immer, so etwa die Haltung der Pferde in der Halle und der Umgang mit den Tieren bei den Vorführungen in der Arena.
Wenn die BEA die aufgezeigten Beanstandungen «tierwohlkonform» umsetze, könne sie «eine Vorreiterrolle bei den Publikumsmessen» einnehmen.
Die Schweizerische Lauterkeitskommission ist eine neutrale, unabhängige Institution der Kommunikationsbranche zum Zweck der werblichen Selbstkontrolle, wie sie auf ihrer Website schreibt.
Sie kann keine staatlich durchsetzbaren Urteile aussprechen, erlässt aber Empfehlungen für die Kommunikationsbranche.
Die diesjährige BEA öffnet übermorgen ihre Tore.