Schwedische Nato-Truppen in Lettland stationiert
Schweden stationiert erstmals seit Nato-Beitritt Soldaten in einem anderen Bündnisstaat.
![kristersson](https://c.nau.ch/i/Rl61K/900/kristersson.jpg)
Schweden hat erstmals seit seinem Nato-Beitritt eigene Soldaten in einem anderen Bündnisstaat stationiert. Zum besseren Schutz der Nato-Ostflanke und zur Abschreckung Russlands hat das nordische Land rund 500 Soldaten nach Lettland verlegt, die in den multinationalen Nato-Gefechtsverband in dem Baltenstaat integriert wurden.
«Schwedische Soldaten sind nun ein wichtiger Teil der Abschreckung und Verteidigung der Nato.» Dies sagte der schwedische Regierungschef Ulf Kristersson bei einer Zeremonie auf dem lettischen Militärstützpunkt Adazi. Dort gehören die im Januar eingetroffenen Truppen des Nato-Neumitglieds nun der von Kanada geführten Nato-Brigade mit 3500 Soldaten aus 13 Nato-Staaten an.
Nato-Beitritt unter Eindruck des Ukraine-Kriegs
Schweden war unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im März 2024 nach langjähriger militärischer Bündnisfreiheit der Nato beigetreten. Im Dezember hatte das Parlament in Stockholm dem Einsatz in dem an Russland und Belarus grenzenden Lettland zugestimmt.
«Vor fast einem Jahr war ich in Brüssel, um mitzuerleben, wie am Nato-Hauptquartier zum ersten Mal die schwedische Flagge gehisst wurde. Heute ist ein ebenso historischer Tag», betonte Kristersson. Die Stationierung der Truppen sei «Schwedens erster wesentlicher Beitrag» zu den Nato-Praktiken.
Mehr Abschreckung, höhere Bereitschaft
Die schwedischen Soldaten wurden in Adazi auch von der lettischen Regierungschefin Evika Silina begrüsst. «Ich bin froh, dass wir heute hier Schulter an Schulter stehen», sagte sie.
«Unsere verstärkte Zusammenarbeit sendet eine gute Botschaft der Abschreckung. Wir erhöhen unsere Bereitschaft für jegliche Bedrohungen». Lettland ist durch seine Lage an der Nato-Ostflanke in der geopolitischen Konfrontation mit Russland besonders exponiert. Die Regierung in Riga betrachtet den Ukraine-Krieg auch als direkte Gefahr für die eigene nationale Sicherheit.