Schwere Verluste für CSU und SPD bei Landtagswahl in Bayern

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Deutschland,

Bei der Landtagswahl im süddeutschen Bundesland Bayern haben die regierenden Christsozialen laut ersten Prognosen schwere Verluste erlitten.

Der CSU-Chef Horst Seehofer schaut nicht erfreut.
Der CSU-Chef Horst Seehofer schaut nicht erfreut. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut ersten Hochrechnungen sackt die CSU in Bayern ab.
  • Die Christsozialen verlieren über zwölf Prozent.

Bei der Landtagswahl im süddeutschen Bundesland Bayern haben die regierenden Christsozialen laut ersten Prognosen schwere Verluste erlitten. Nach Berechnungen der Fernsehsender «ARD» und «ZDF» verlor die CSU mehr als zehn Prozentpunkte und landete bei 36,2. Zweitstärkste Kraft wurden die Grünen, während die Sozialdemokraten ebenfalls massiv Stimmen verloren.

Zweitstärkste Kraft wurden die Grünen mit 18,1 Prozent (2013: 8,6 Prozent). Die in Berlin mit der CSU und der CDU von Bundeskanzlerin Angela Merkel in einer grossen Koalition regierenden Sozialdemokraten verloren ebenfalls massiv Stimmen und fielen von 20,6 auf einstellige 9,6 Prozent. Die rechtspopulistische AfD, die zum ersten Mal bei einer Landtagswahl in Bayern antrat, kam auf 10,9 Prozent. Die konservativen Freien Wähler erreichten 11,6 Prozent.

Die Liberalen, die vor fünf Jahren klar an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert waren, mussten mit 5 Prozent um den Wiedereinzug ins Landesparlament bangen. Die Linke hatte mit 3,2 kaum Chancen auf einen erstmaligen Einzug in die bayerische Volksvertretung.

«Bitterer Tag»

CSU-Generalsekretär Markus Blume sprach von einem «bitteren Tag für die CSU». Jetzt werde man «genau hinschauen müssen, was die Ursachen sind», kommentierte er heute Sonntagabend in München weiter das Wahldebakel seiner Partei.

Der Vorsitzende der Fraktion der Christsozialen im bayerischen Landtag, Thomas Kreuzer, hat das Wahlergebnis seiner Partei als «schlecht» bezeichnet. «Wir sind damit nicht zufrieden», sagte er nach Bekanntgabe der ersten Prognose am Sonntagabend im «Bayerischen Rundfunk».

Grünen-Chef Robert Habeck hat offen gelassen, ob seine Partei zu einer Koalition mit den Christsozialen bereit ist. «Wenn es ungefähr so kommt, haben die Menschen in Bayern Veränderung gewählt», sagte er am Sonntag nach den Prognosen von «ARD» und «ZDF». Jetzt komme es darauf an, ob das bei den anderen Parteien auch angekommen sei. Das Ergebnis seiner Partei nannte Habeck historisch für die Grünen und auch für Bayern. «Das ist die Stärke der Menschen in Bayern», sagte er.

Freude bei der AfD, Enttäuschung für die SPD

Der Chef der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland, Alexander Gauland, hat sich zufrieden mit dem Wahlergebnis seiner Partei im süddeutschen Bayern gezeigt.

Mit den Freien Wählern gebe es aber in Bayern eine starke konservative Konkurrenz, machte Gauland am Sonntagabend mit Blick auf die «ARD»-Prognose deutlich. Er machte zugleich den Anspruch seiner Partei deutlich, mittel- bis langfristig zu regieren. Dazu müsse man aber noch zulegen. Die Partei zog zum ersten Mal in den Landtag in München ein.

Der Generalsekretär der deutschen Sozialdemokraten, Lars Klingbeil, hat das schwache Ergebnis bei der Landtagswahl in Bayern «als bittere Niederlage für die bayerische SPD» gewertet. Das Resultat sei aber auch ein «klares Signal aus Bayern nach Berlin», sagte Klingbeil heute Sonntagabend. Die grosse Koalition habe mit dem ständigen Streit «keine gute Regierungs-Performance» abgeliefert.

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