Auf Sizilien wurden rund 1,7 Milliarden Franken Vermögen beschlagnahmt. Das Geld sei auf die mafiöse Familie Castelvertrano zurückzuführen.
Italienische Polizisten bewachen den Prozess eines Mafiosi.
Italienische Polizisten bewachen den Prozess eines Mafiosi. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der italienischen Polizei ist ein grosser Schlag gegen die Mafia gelungen.
  • Ermittler warnen vor dem Eindringen der Mafia in das Wirtschaftssystem Europas.
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Italiens Anti-Mafia-Ermittlern ist ein beispielloser Schlag gegen die wirtschaftlichen Interessen der Cosa Nostra auf Sizilien gelungen. Den Erben des 2016 verstorbenen Grossunternehmers Carmelo Patti wurden Besitztümer im Wert von eineinhalb Milliarden Euro (rund 1,7 Milliarden Franken) entzogen.

Es handelte es sich um die bisher grösste Vermögenskonfiszierung bei Anti-Mafia-Ermittlungen, teilte die Behörde am Samstag mit. Die Ermittlungen betreffen die Erben Pattis, der unter anderem die bekannte italienische Touristikgesellschaft Valtur kontrollierte, berichtete die Polizei.

Nummer eins der Cosa Nostra

Das beschlagnahmte Vermögen sei auf die mafiöse Familie Castelvertrano zurückzuführen. Diese wird von dem seit Jahrzehnten flüchtigen Mafia-Boss Matteo Messina Denaro, der Nummer eins der Cosa Nostra, geführt.

Dem seit mehr als 20 Jahren gesuchten Denaro werden mindestens 50 Morde zur Last gelegt. Den ersten soll er mit 18 Jahren begangen haben. Denaro hatte die Cosa Nostra, die sizilianische Mafia, nach der Festnahme des Paten Bernardo Provenzano im Jahr 2006 übernommen.

Anti-Mafia-Ermittler warnten zuletzt vor dem Eindringen mafiöser Organisationen in das Wirtschaftssystem in Norditalien und im Rest Europas.

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