Sieben mutmassliche Rechtsterroristen in Deutschland festgenommen
Die Justiz hat sieben Neo-Nazis verhaftet, die Anschläge auf Ausländer geplant haben sollen.
Das Wichtigste in Kürze
- Sieben mutmassliche rechte Terroristen wurden am Montag verhaftet.
- Sie werden verdächtigt, Anschläge auf Ausländer geplant zu haben.
Die deutsche Bundesanwaltschaft hat am Montag in Sachsen und Bayern sechs Männer wegen des Verdachts der Bildung einer rechts-terroristischen Vereinigung festnehmen lassen. Wie die Behörde in Karlsruhe mitteilte, werden zudem mehrere Wohnungen sowie weitere Räumlichkeiten im Bundesland Sachsen durchsucht.
Die Verhafteten hätten Anschläge auf Ausländer geplant. Sie sind zwischen 20 und 30 Jahre alt. Die Verhaftungen stehen im Zusammenhang mit einem Mord in Chemnitz und der darauf folgenden Demonstrationen.
Selbsternannte Chemnitzer Bürgerwehr
Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen mehrere Rechtsextremisten wegen Bildung einer rechtsterroristischen Vereinigung in Chemnitz. Die Tatverdächtigen sollen gemeinsam mit einem weiteren bereits in Untersuchungshaft sitzenden Beschuldigten eine führende Rolle in der Chemnitzer Neonazi- und Hooliganszene spielen und gewalttätige Angriffe auf Ausländer sowie politisch Andersdenkende geplant haben.
Ermittelt wird gegen insgesamt sieben Männer im Alter zwischen 20 und 31 Jahren. Sie sind laut Bundesanwaltschaft dringend verdächtig, eine rechtsterroristische Vereinigung mit dem Namen «Revolution Chemnitz» gegründet zu haben. Der mutmassliche Rädelsführer der Gruppe, der 31-jährige Christian H., sitzt bereits seit Mitte September seit einem Angriff auf Ausländer in Chemnitz in Untersuchungshaft.
Diese Tat auf der Schlossteichinsel der Stadt, für die damals eine selbsternannte «Bürgerwehr» verantwortlich gemacht wurde, war nach Erkenntnissen der Ermittler ein «Probelauf» für einen von der Gruppe am 3. Oktober geplanten Übergriff. Die Rechtsextremen sollen demnach auch versucht haben, an halbautomatische Schusswaffen zu gelangen. Im Zusammenhang mit den Festnahmen wurden am Montag mehrere Wohnungen und weitere Räumlichkeiten in Sachsen durchsucht.