Die Tochtergesellschaft Signa Prime muss am Donnerstag eine Anleihe von 201,5 Millionen Euro zurückzahlen. Zu der Rückzahlung gibt es noch keine Informationen.
Signa Prime
Die Tochtergesellschaft der Signa Gruppe muss eine Anleihe zurückzahlen. (Symbolbild) - keystone

Für die in Geldnot steckende Signa Gruppe des österreichischen Milliardärs René Benko rückt eine weitere Galgenfrist drohend näher: Die Tochtergesellschaft Signa Prime muss am (heutigen) Donnerstag eine Anleihe von 201,5 Millionen Euro zurückzahlen.

Zu der Rückzahlung gibt es bislang keine Informationen. Auf Anfrage der österreichischen Nachrichtenagentur APA reagierte Signa-Sprecher Robert Leingruber nicht. Am Vortag hatte die Signa Holding Insolvenz angemeldet. Die Immobilien- und Handelsbeteiligungsgesellschaft schuldet ihren Gläubigern rund 5 Milliarden Euro.

Die Anleihe Signa Finance 2020 5.C.S. mit Fälligkeit am (heutigen) 30. November 2023 wurde am 30. Juli 2020 begeben. Die Finanzverbindlichkeiten und Derivate der bisher nicht insolventen Signa Prime Gruppe beliefen sich laut Konzernabschluss per Ende 2022 auf 10,7 Milliarden Euro, davon entfielen 2,4 Milliarden Euro auf kurzfristige Verbindlichkeiten.

Immobilienvermögen sank gegenüber Vorjahr

In der Signa Prime sind Immobilien in innerstädtischen Bestlagen in Österreich, Deutschland, der Schweiz, in Norditalien und in Grossbritannien gebündelt. Das Immobilienvermögen (Investment Property) gab die Signa Prime im Jahresabschluss 2022 mit 14,2 Milliarden Euro an. Im Jahr davor waren es 15 Milliarden Euro gewesen.

Für Gerhard Weinhofer, Geschäftsführer des Gläubigerschutzverbandes Creditreform Österreich, stellt die Bedienung der Anleihe jedenfalls eine finanzielle Belastung für die Signa Prime dar. Ob auch sie Insolvenz anmelden muss, bleibe abzuwarten, sagte er im Gespräch mit der APA. Seiner Einschätzung nach stehe die Unternehmensgruppe nach der Pleite der Holding aber am «Beginn einer möglichen Kette von Insolvenzen».

Gründe für die Auslösung der Insolvenz

Steigende Zinsen und Baukosten sowie sinkende Immobilienbewertungen und Rückgänge im Handelsgeschäft hatten die Insolvenz der Signa Holding ausgelöst. «Trotz erheblicher Bemühungen in den letzten Wochen konnte die erforderliche Liquidität für eine aussergerichtliche Restrukturierung nicht in ausreichendem Masse sichergestellt werden», gab Signa bekannt.

Die Signa Prime versucht laut einem Insider, sich in Gesprächen mit Investoren «dringend benötigte liquide Mittel zu sichern». Es sei aber offen, ob dies gelingen werde, hatte eine mit dem Vorgang vertraute Person am Vortag laut der Nachrichtenagentur Reuters gesagt.

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