Skandal-Labor soll Krebsstudien manipuliert haben

Andrea Schweizer
Andrea Schweizer

Deutschland,

Das umstrittene Tierversuchslabor LPT in Deutschland soll Krebsstudien manipuliert haben. Die Versuchstiere wurden dabei heimlich ausgetauscht.

versuchslabor lpt
Das Tierversuchslabor LPT in Hamburg darf wieder öffnen. - SOKO Tierschutz

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Tierversuchslabor LPT sorgte in den letzten Wochen mit schlimmen Szenen für Furore.
  • Nun soll das Skandal-Labor Krebsstudien manipuliert haben.
  • Dabei wurden die Versuchstiere mit verstorbenen Affen ausgetauscht.

Schon wieder steht das umstrittene Tierversuchslabor LPT im Brennpunkt. Das Skandal-Labor aus Norddeutschland sorgte vor einigen Wochen mit Aufzeichnungen von Tierquälerei für Schlagzeilen. Auch ein Schweizer Pharma-Unternehmen war in den Skandal verwickelt.

Nun berichten Insider, dass bereits vor Jahren Studien manipuliert worden sind.

Verstorbene Versuchstiere ausgetauscht

Zwei ehemalige Mitarbeiter berichten über gefälschte Krebsstudien. Dabei wurden Affen, welche bei den Versuchen verstorben sind, durch neue Primaten ausgetauscht. Dies berichtet das Magazin «Fakt».

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Die Zahl der in der Schweiz durchgeführten Tierversuche ist 2018 zurückgegangen. Immer noch werden aber jährlich weit über eine halbe Million Tiere für Versuche eingesetzt. (Archivbild) - Keystone

Die Aktion wurde durch einen Trick vertuscht. Die tätowierte Nummer, welche die verstorbenen Primaten auf der Brust trugen, wurde ausgeschnitten. Nachträglich wurde das Tattoo zu den Organen des ersetzten Tieres gelegt.

Studienergebnisse unbrauchbar

Das Tattoo dient normalerweise der Identifikation des Versuchstieres. Die Organe der verstorbenen Tiere müssen über 15 Jahre hinweg gelagert werden, so das Magazin. Aufgezeichnete Daten von verstorbenen Tieren wären nichtig, somit gilt auch die Studie als unbrauchbar.

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In der Schweiz fordert eine Initiative ein Verbot von Tierversuchen. (Symbolbild) - Keystone

Das Tierversuchslabor steht seit vergangenem Oktober in der Kritik. Durch Undercover-Einsätze eines Mitarbeiters von «Soko Tierschutz» wurden die prekären Zustände dokumentiert und öffentlich gemacht. Das Labor soll Ende Februar 2020 endgültig geschlossen werden.

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