Schwangerschaft

So gefährlich ist Alkohol in der Schwangerschaft wirklich

Stéphanie Hofer
Stéphanie Hofer

Polen,

In Polen hat eine Frau mit 3,2 Promille ein Baby geboren. Es starb drei Wochen später. Experten erinnern uns: Darum sollten Schwangere nicht trinken.

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Das Baby wurde negativ auf das Coronavirus getestet. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Frau (44) hat in Polen betrunken ein Kind zur Welt gebracht. Es starb daraufhin.
  • Der Fall zeigt uns eindringlich: Schwangere sollten keinen Alkohol trinken.

In Polen hat eine 44-jährige Frau in der 28. Schwangerschaftswoche ihr Kind geboren. Und: Sie hatte 3,2 Promille intus. Das Baby starb nach der Geburt. Ausserdem wurde bei ihm ebenfalls ein Promillewert von über 3 gemessen.

Ein Baby ist in Polen mit mehr als drei Promille im Blut und schweren genetischen Fehlbildungen zur Welt gekommen. Drei Wochen später starb es an den Folgen. Die Mutter war in der 28. Schwangerschaftswoche mit 3,2 Promille Alkohol im Blut ins Spital eingeliefert worden.

Schwanger
Schwangere Frauen sollten keinen Alkohol trinken, das beweisen diverse Studien. - dpa

Dieser Fall ruft wohl jeder Frau – und auch jedem Mann – eindrücklich in Erinnerung, wie giftig und gefährlich Alkohol in der Schwangerschaft ist. «Alkoholprobleme sind in Osteuropa und Russland viel weiter verbreitet als in der Schweiz», sagt Dominik Müggler von der Schweizerischen Hilfe für Mutter und Kind SHMK. Ausserdem sei bei uns die Prävention viel stärker verankert als in den Ostländern und das soziale Netz weniger durchlässig.

«Trotzdem gibt es auch in der Schweiz zahlreiche Personen, die ohne geregelte Tagesstrukturen oder unterhalb der Armutsgrenze leben und randständig sind. Bei ihnen sind Alkoholprobleme während der Schwangerschaft häufiger feststellbar», so Müggler. Etwa 320 Frauen pro Jahr würden sich mit Substanzmissbrauchproblemen von Alkohol, Drogen oder Nikotin bei der SHMK melden.

Alkohol kann neurologische und körperliche Schäden mit sich ziehen

Regelmässiger Alkoholkonsum während einer Schwangerschaft kann böse Konsequenzen mit sich ziehen. So warnt Sucht Schweiz vor dem fetalen Alkoholsyndrom FAS, das sich durch körperliche, neurologische und psychosoziale Schädigungen eines Kindes zeigt.

RSV / Impfung
RSV kann vor allem für Babys gefährlich werden. (Symbolbild) - pixabay

Neugeborene mit FAS sind kleiner, leichter und haben ein teilweise entstelltes Gesicht. Sie leiden an Schlafproblemen, sind hyperaktiv und zittern. Bei der Frage, ob auch moderater Alkoholkonsum die Entwicklung und die Gesundheit des werdenden Kindes beeinträchtigt, gehen die Meinungen auseinander.

Je mehr aufs Mal, desto schädlicher

Tatsache ist: Schwerer Alkoholkonsum – sei es in Form von wiederholten Rauschtrinkgelegenheiten oder chronischem Konsum – birgt grosse Risiken für das Kind. Das Risiko, ein FAS-geschädigtes Kind zur Welt zu bringen, steigt beim Konsum von vier Standardgläsern auf 30 Prozent.

Generell sind laut Sucht Schweiz «fetale Schäden mit der Blutalkoholkonzentration korreliert, d.h., es spielt eine wichtige Rolle, ob regelmässig wenig oder episodisch viel getrunken wird». Entsprechend risikoreich ist Rauschtrinken während der Schwangerschaft. Sucht Schweiz: «Bei mehr als drei Rauschtrinkepisoden steigt das Risiko für Folgeschäden markant an.»

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