Klimawandel

So wollen Russland & Co. den Klimawandel «positiv» nutzen

Brendan Bühler
Brendan Bühler

Russland,

Die Erde wird immer wärmer. Nun hat Russland ein Papier veröffentlicht, das zeigt, wie das Land den Klimawandel nutzen will. Auch anderswo werden Pläne gemacht.

Russlands Präsident Putin Jahrespressekonferenz
Der russische Präsident Wladimir Putin spricht während seiner jährlichen Pressekonferenz im Dezember 2019. - DPA

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Klimawandel stellt die Welt vor immense Herausforderungen.
  • Nun will Russland die «positiven» Aspekte nutzen, wie etwa den tieferen Wärmeaufwand.

Russland hat einen Plan veröffentlicht, wie die «Vorteile» des Klimawandels genutzt werden sollen. Die Erwärmung werde einen «prominenten und zunehmenden Effekt» auf die sozioökonomische Entwicklung, das Leben der Bevölkerung und die Gesundheit haben.

Doch einige Aspekte sollen im Land, dass rund 2,5 Mal stärker als der Rest des Planeten erwärmt, nützen. In dem am Wochenende publizierten Papier ist unter anderem die Rede davon, dass die Erwärmung einen tieferen Wärmeaufwand in den kalten Regionen zur Folge haben werde. 2019 war das wärmste Jahr seit Messbeginn.

Mehr Gebiete für den Landbau

Dies ist nur einer der möglichen «positiven» Aspekte. Zudem werden die landwirtschaftlich nutzbaren Gebiete erweitert und neue Verkehrswege im arktischen Ozean nutzbar – wegen dem schmelzenden Eis. So wurden jüngst in der Arktis fünf neue Inseln freigelegt.

Russland
Eine Aufnahme der Waldbrände in Sibiren während des Sommers 2019. - DPA

Wie die britische Zeitung «The Guardian» berichtet, wird vom Kremel der Klimawandel als Tatsache akzeptiert. Doch der russische Präsident Wladimir Putin dementiert den menschlichen Einfluss auf die globale Erwärmung weiterhin.

Dennoch ist Russland teil des Pariser Klimaabkommens und kritisierte die USA, als diese austraten. Russland wurde dieses Jahr von heftigen Überschwemmungen und Waldbränden heimgesucht.

Champagner aus Grossbritannien

Auch in Grossbritannien sorgt die Klimaerwärmung für Veränderungen. Wegen der steigenden Temperaturen produzieren die Briten mehr und mehr Wein. 2017 nahm die namhafte französische Champagner-Marke Taittinger den Rebbau in England auf. 2024 sollen die ersten Flaschen auf den Markt kommen.

champagne
In der französischen Region Champagne wird traditionell der Schaumwein angebaut. - Keystone

Ähnlich in der Schweiz. Zwar macht die Hitze im Sommer den Bauern zu schaffen, gleichzeitig wird der Wein hierzulande besser. Zudem können Aprikosen, Feigen oder Soja an neuen Lagen angebaut werden.

Ironischerweise macht der Klimawandel auch erneuerbare Energien effektiver. So wird beispielsweise die Solarenergie effizienter. Jedoch sollte man die Entwicklung nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Mehr Ernten im Norden möglich, Ausfälle im Süden

Wie das «Handelsblatt» schreibt, könnten zwar in nördlichen Breiten künftig zwei Getreide-Ernten im Jahr möglich werden, gleichzeitig steht dies den Ertragsverlusten in den Ländern des Südens gegenüber.

Wald
Der Schweizer Wald leidet an den Folgen des Dürresommers 2018, auch 2019 hatte man damit zu Kämpfen (Symbolbild). - Pixabay

Auch andere Wetterextreme wie starker Regen, Hagel oder extremere Winter sorgen für mehr Probleme, von Hitzesommern zu schweigen. Wenig überraschend, hat Russland auch weitere Massnahmen vorgestellt.

So soll neues Lehrmaterial zum Klimawandel an Schulen implementiert sowie mehr dürreresistentes Saatgut eingesetzt werden. Neue Dämme sollen ebenfalls gebaut werden – für den Fall neuer Überschwemmungen.

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