Sozialisten gewinnen Spanien-Wahl – verpassen aber absolutes Mehr
Die Sozialisten rund um Ministerpräsidenten Pedro Sánchez haben die Parlamentswahl in Spanien am Sonntag gewonnen – verpassen aber erneut das absolute Mehr.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Sozialisten haben die Parlamentswahl in Spanien heute Sonntag klar gewonnen.
- Sie verpassen aber – wie bereits im April – die absolute Mehrheit.
Spanien droht eine Fortsetzung der politischen Blockade: Nach Prognosen gewinnt die Sozialistische Arbeiterpartei (PSOE) des Ministerpräsidenten Pedro Sánchez zwar auch die zweite Neuwahl des Jahres mit deutlichem Vorsprung – eine regierungsfähige Mehrheit ist aber weiter nicht in Sicht.
Nach den Zahlen des Fernsehsenders RTVE verpasste die PSOE mit rund 27,3 Prozent der Stimmen wie bereits im April die absolute Mehrheit. Der viertgrössten Volkswirtschaft der Eurozone droht damit eine Fortsetzung der politischen Blockade.
Ergebnisse der Spanien-Wahl
Nach den Prognosen ändert sich künftig am Gesamtbild im Madrider «Congreso de los Diputados» nur wenig. Die konservative Volkspartei PP verbesserte sich demnach gegenüber der Abstimmung Ende April.
Sie bleibt aber mit rund 20,1 Prozent deutlich hinter den Sozialisten nur zweitstärkste Fraktion. Eine grosse Koalition der beiden Traditionsparteien PSOE und Partido Popular schlossen die Spitzenkandidaten schon vor der Wahl aus.
Allerdings stiegen die Rechtspopulisten von Vox vom fünften auf den dritten Platz auf, die diesmal laut RTVE die Zahl ihrer Sitze auf 56 bis 59 in etwa verdoppeln konnten. Im April war Vox erstmals ins Nationalparlament eingezogen. Das Linksbündnis Unidas Podemos (UP) folgt mit 30 bis 34 Sitzen und verliert massiv im Vergleich zum April.
Der Hauptgrund für die Probleme bei Regierungsbildungen in Spanien ist die zunehmende Zersplitterung der Parteienlandschaft. Früher herrschte faktisch ein Zweiparteiensystem, es waren entweder die Sozialisten oder die konservative Volkspartei PP an der Macht.