Spanien: 255'000 Menschen werden im Juni Grundeinkommen beziehen
Ende Mai hatte die spanische Regierung das Mindestlebenseinkommen früher als geplant eingeführt. Schon im Juni werden viele Menschen davon profitieren können.
Das Wichtigste in Kürze
- In Spanien werden die betroffenen Menschen bereits im Juni Grundeinkommen beziehen können.
- Die Regierung hatte das Mindestlebenseinkommen Ende Juni früher eingeführt als geplant.
In Spanien werden Zehntausende Menschen bereits im Juni in den Genuss des jüngst eingeführten monatlichen Grundeinkommens für finanzschwache Haushalte kommen. Am 26. Juni würden 75'000 Haushalte mit insgesamt 255'000 Personen im ganzen Land die erste Zahlung erhalten.
Viele Minderjährige betroffen
Dies teilte Ministerpräsident Pedro Sánchez am Sonntag mit. Der sozialistische Politiker betonte: «Mehr als die Hälfte der Begünstigten werden Minderjährige sein.»
Die Hilfen betragen zwischen 462 und 1'015 Euro pro Monat je nach Zusammensetzung und Grösse des Haushalts. Anspruchsberechtigt sind Personen zwischen 23 und 65 Jahren, die seit mindestens drei Jahren einen selbstständigen Haushalt führen. Dazu müssen sie mindestens seit einem Jahr sozialversicherungspflichtig sein.
Das Einkommen pro Person im Haushalt muss unter 230 Euro im Monat liegen. Die Kosten werden auf drei bis 3,5 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt.
Mindestlebenseinkommen früher eingeführt als geplant
Die linke Regierung hatte das Mindestlebenseinkommen Ende Mai unter dem Eindruck wachsender sozialer Not per Dekret früher als geplant eingeführt. Das Vorhaben war Ende vorigen Jahres Teil der Koalitionsvereinbarungen zwischen dem Regierungschef und seinem Partner Pablo Iglesias.
Die Regierung geht davon aus, dass insgesamt 850'000 Haushalte Anspruch auf die neuen staatlichen Hilfen haben werden. Das entspricht etwa 2,3 Millionen der knapp 47 Millionen Einwohner Spaniens. Etwa 16 Prozent davon sind Haushalte mit einem alleinerziehenden Elternteil – zu 90 Prozent sind das Frauen.
Das Bruttoinlandsprodukt Spaniens wird dieses Jahr wegen der Pandemie nach Schätzung der Regierung um mehr als neun Prozent schrumpfen. Erwartet wird zudem ein Anstieg der Arbeitslosenrate von 13,8 Prozent Ende 2019 auf circa 19 Prozent in diesem Jahr.