Deutschland könnte Spanien zu Hochinzidenzgebiet erklären
Deutschland könnte Spanien nun zum Hochinzidenzgebiet erklären: Seit Ende Juni kämpft das Land wieder mit vielen Corona-Neuinfektionen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Corona-Zahlen in Spanien schiessen seit Ende Juni in die Höhe.
- Deutschland könnte das Land nun zum Hochinzidenzgebiet erklären.
- Dies hätte vor allem Folgen für Mallorca, die beliebteste Ferieninsel der Deutschen.
Seit Ende Juni sind die Corona-Zahlen in Spanien rapide in die Höhe geschossen. Nun könnte das Land Hochinzidenzgebiet für deutsche Urlauber werden – mit Folgen vor allem für Ungeimpfte.
Berichte, wonach die Bundesregierung den Corona-Hotspot Spanien womöglich als Hochinzidenzgebiet einstufen will, lassen auf Mallorca als liebster Ferieninsel der Deutschen die Alarmglocken schrillen. «Diese Entscheidung wird vor allem Mallorca und den Rest der Inseln (Balearen) treffen», schrieb die Zeitung «Última Hora» am Freitag.
Keine Auswirkungen für Geimpfte oder Genese
«Das wäre ein weiterer Schlag für den Tourismus», fürchtet auch die Zeitung «Diario de Mallorca». Denn wer nicht vollständig geimpft oder von Corona genesen ist, muss bei der Rückkehr aus einem Hochinzidenzgebiet nach Deutschland für zehn Tage in Quarantäne, die erst nach fünf Tagen durch einen negativen Test verkürzt werden kann.
Dies trifft besonders jüngere Urlauber, von denen viele noch nicht geimpft sind. Aber auch vollständig geimpfte Eltern könnten in Schwierigkeiten geraten, wenn ihre Kinder nach der Rückkehr aus dem Mallorca-Urlaub für mindestens fünf Tage in Quarantäne müssten statt in den Hort oder Kindergarten gehen zu dürfen. Die Funke Mediengruppe hatte am Donnerstag berichtet, dass die Bundesregierung Spanien und die Niederlande an diesem Freitag zum Corona-Hochinzidenzgebiet erklären wolle.
Spanien mit den schlechtesten Werten Europas
Seit Ende Juni sind die Corona-Zahlen praktisch überall in Spanien rapide in die Höhe geschossen. Das Land hat mit die schlechtesten Werte in ganz Europa. Binnen eines Monats wurden rund 475'000 Neuinfektionen gezählt, die Sieben-Tagen-Inzidenz stieg von 42 im Juni auf jetzt 333, weit über der Marke von 200, ab der Deutschland ein Land zum Hochinzidenzgebiet erklären kann. Auf Mallorca lag der Wert zuletzt sogar bei 365.
Die Tourismusbranche hatte wegen der fortschreitenden Impfkampagne auf eine weit stärkere Erholung des Geschäfts in diesem Sommer gehofft. Der Tourismus trägt in normalen Zeiten mehr als zwölf Prozent zum spanischen Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei, auf den Balearen, zu denen neben Mallorca auch Menorca, Ibiza und Formentera gehören, sowie auf den Kanaren sind es sogar rund 35 Prozent. Die Branche sichert Hunderttausende Arbeitsplätze.