Spaniens Überlebenskünstler zofft mit katalonischem Polit-Aufsteiger

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Spanien,

Es ist ein ungleicher Zweikampf in der Katalonien-Krise: Spaniens Ministerpräsident Rajoy stand häufig vor großen Hindernissen und ist ein bewährter Krisenmanager. Der katalanische Separatisten-Chef Carles Puigdemont hat deutlich weniger Politik-Erfahrung.

Zwei gegensätzliche Politiker: Ministerpräsident Mariano Rajoy (l.) und Seperatisten-Chef Carles Puigdemont (r.).
Zwei gegensätzliche Politiker: Ministerpräsident Mariano Rajoy (l.) und Seperatisten-Chef Carles Puigdemont (r.). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Katalonien-Konflikt ist auch ein Duell zwischen zwei Politikern.
  • Auf der einen Seite Ministerpräsident Rajoy, auf der Anderen Seperatisten-Chef Puigdemont.
  • Die Biografien der Beiden sind sehr unterschiedlich.

Der Konflikt um die nach Unabhängigkeit strebende Region Katalonien ist auch ein Duell zweier Männer: Mariano Rajoy und Carles Puigdemont. Der Ministerpräsident Spaniens und der katalanische Regierungschef haben sich seit Jahresanfang nicht mehr in die Augen geschaut.Völlig unterschiedlich sind derweil ihre Biografien. Rajoy ist ein «alter Hase» der Politik, Puigdemont dagegen ist in kurzer Zeit vom Nobody zum Schrecken Spaniens avanciert.

Rajoy wurde politisch schon häufig totgesagt. Als der Parteichef der konservativen Volkspartei 2008 eine bittere Wahlniederlage erlitt, wurde in den eigenen Reihen die Forderung nach einem Rücktritt laut. Die Kritik liess er an sich abperlen. Und nur drei Jahre später führte er die Partei zum höchsten Wahlsieg der Geschichte. Nun muss der 62-jährige Jurist die grösste Herausforderung der spanischen Demokratie bewältigen.

Staatsfeind Nummer eins

Mit der Politik hatte Puigdemont unterdessen lange Zeit nichts im Sinn. Er studierte zunächst Philologie und arbeitete danach jahrelang als Journalist. In die Politik trat er erst 2006 mit fast 44 ein. Dann ging es aber Schlag auf Schlag: 2011 wurde er zum ersten nichtsozialistischen Bürgermeister der Stadt Girona. 2015 avancierte er zum Vorsitzenden eines einflussreichen Verbandes. Als er im Januar 2016 zum Chef der Regionalregierung in Barcelona gewählt wurde, war der eingefleischte Rock-Fan und Vater zweier kleiner Mädchen in Spanien noch ein Nobody. Inzwischen ist er aber schon für viele der «Staatsfeind Nummer eins», wie ein TV-Moderator sich ausdrückte.

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