Spielwarenhersteller Haba baut rund 500 Stellen ab
In vielen deutschen Kinderzimmern findet sich Spielzeug von Haba. Doch die Firma steckt in der Krise und will sich sanieren. Das hat Folgen.
Der angeschlagene Spielwaren- und Möbelhersteller Haba baut rund 500 Stellen ab.
Im Zuge einer Neuausrichtung sollen die Beschäftigten das Angebot zur Übernahme in eine Transfergesellschaft bekommen. Dies teilte Mario Wilhelm, Geschäftsführer der Haba Familygroup, am Dienstag mit. Die Laufzeit der Transfergesellschaft soll demnach ein halbes Jahr betragen. Am Hauptsitz des Traditionsunternehmens im oberfränkischen Bad Rodach sollen künftig noch rund 1000 Menschen beschäftigt werden.
Haba hatte im September einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Das Verfahren soll bis Ende Februar abgeschlossen sein, wie der Generalbevollmächtigte Martin Mucha sagte. Haba hofft dadurch, möglichst bald wieder zahlreiche Aufträge von Kommunen zu erhalten, die einen Grossteil des Umsatzes ausmachen. Kommunen sind angehalten, keine Verträge mit insolventen Firmen zu schliessen.
Die Gewerkschaft IG Metall zeigte sich mit der Lösung grundsätzlich zufrieden. Die Transfergesellschaft habe man in den Verhandlungen gegen den ursprünglichen Willen von Haba erst erkämpft, sagte die Coburger IG-Metall-Bevollmächtigte Nicole Ehrsam. Die Führung von Haba habe nun die grosse Verantwortung, das Unternehmen in stabile Bahnen zu führen und Vertrauen zurückzugewinnen.
Am Freitag hatte Haba angekündigt, sich zum 1. Januar von seinem Produktionsstandort für Kindermöbel in Eisleben in Sachsen-Anhalt zu trennen. Das Unternehmen möchte sich auf hochwertige Spielwaren und Spiele zur Entwicklungsförderung von Kindern konzentrieren.